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Aus Geschichtliches aus Bad Pyrmont
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Bericht der Pyrmonter Nachrichten vom 09.01.1965 [1]

Quelle: Pyrmonter Nachrichten vom 09.01.1965 im Dewezet-Archiv
1892 von Holzhäuser Bürgern gegründet 
Daten aus der Spar- und Darlehnskasse Holzhausen / Heute Einweihung 

Die Spar- und Darlehnskasse Bad Pyrmont/Holzhausen, die heute ihren Neubau in der Schillerstraße/Ecke Erdfällenstraße einweiht, (eine nähere Beschreibung bringen wir in der gleichen Ausgabe in  einem kombinierten Sonder-Anzeigen- und Textteil), hat durchaus schon eine Geschichte in unserer Heimatstadt. Der Einzug in den Neubau ist eine Krönung der Entwicklung. In einem Gespräch mit dem  Rendanten, Friedrich Klenke, haben wir einiges aus der Vergangenheit des ursprünglich rein Holzhäuser Kreditinstitutes erfahren.

Im November 1892 wurde die „Spar- und Darlehnskasse“ von Holzhäuser Bürgern gegründet. Untergebracht war sie damals in einem einzigen Raum im Haus Jonas, Moorgasse 3.

Das Haus gehörte dem ersten Rendanten der Kasse, Fritz Jonas senior, der in dem einen Zimmer den damals noch sehr geringen Kassengeschäften nachkam.

Als 1926 der jetzige Leiter der Spar- und Darlehnskasse, Friedrich Klenke, aus der Zigarrenfabrik Feldmann, wo er gelernt hatte, zur Spar- und Darlehnskasse kam, konnte er den kleinen Raum noch kennenlernen. Er arbeitete dann später unter dem Nachfolger des ersten Rendanten, dessen Sohn, Fritz Jonas junior, der bis 1938 die Kasse führte.

In den 30iger Jahren nahm die Spadaka einen gewissen Aufschwung, der Geschäftsverkehr weitete sich aus. Das führte dazu, daß sie 1935 in das Holzhäuser Rathaus (die heutige Kreisberufsschule) umsiedelte. Dort bezog sie zwei große Räume und glaubte, sich gut entwickeln zu können.

Aber die Zeitentwicklung machte dieser Kalkulation einen Strich durch die Rechnung. Inzwischen waren die national-sozialistischen Führungskräfte mit ihren Konzentrationsbestrebungen vorangekommen und Holzhausen wurde eingemeindet. Das Holzhäuser Rathaus wurde als solches nicht mehr benötigt, man brauchte es als Schulbau! Deshalb wurden der Spar- und Darlehnskasse die Räume gekündigt.

Das ging leider alles sehr schnell. Mühsam, so erinnert sich Friedrich Klenke an jene Tage, gelang es dem damaligen Leiter der Kasse, die Räumung wenigstens solange aufzuhalten, bis das neue Grundstück, das die Spar- und Darlehnskasse in der Schillerstraße erwerben wollte, gekauft und einigermaßen bezugsfertig gemacht worden war. Die böse Erfahrung, plötzlich eine Kündigung zu erhalten, hatte den Vorstand der Kasse veranlaßt, nun in ein eigenes Haus zu ziehen: Schillerstraße 57. Diese Räume kenne die Pyrmonter und Holzhäuser noch, denn seit jenen Jahren arbeitet die Spar- und Darlehnskasse in diesem Haus.

Schillerstraße Nummer 58 heißt nun die neue Hausnummer! Weshalb mußte neu gebaut werden? Wäre es nicht mit einer Erweiterung auf dem der Kasse gehörenden Grundstück im eigenen Haus getan gewesen? Wer die Verhältnisse kennt, mußte bald einsehen: Das Gebäude war zu klein geworden, die modernen Ansprüche für Kundendienst und Arbeitsplatz konnten darin nicht mehr erfüllt werden, Tresor-Räume fehlten, die Mitarbeiter hatten keinen Platz, um einmal pausieren zu können, und das Konferenz-Zimmer war sehr beengt. Vor allem aber fehlte ein Tresor. Man hätte den ganzen Keller aufreißen und die Tresore in die Fundamente neu einbauen müssen!

Andererseits hatte sich der Umsatz der Spar- und Darlehnskasse seit der Währungsreform von Jahr zu Jahr erhöht, waren die Spareinlagen immer mehr gestiegen und hatte die Kundenzahl ständig zugenommen. Ein Vergleich: Die Bilanzsumme hat sich von 350 000 DM im Jahre der Währungsreform auf 6 Millionen DM im Jahre 1964 erhöht!

Nach gründlicher Beratung und Prüfung kamen die Verantwortlichen der Spar- und Darlehnskasse zu dem Entschluß: Ein Neubau ist praktischer und rentabler als ein Aus- oder Umbau des alten Gebäudes. Und dieser Entschluß ist nun ausgeführt, das neue Gebäude steht. Man kann die Spar- und Darlehnskasse dazu nur beglückwünschen.
  1. Quelle: Pyrmonter Nachrichten vom 09.01.1965 im Dewezet-Archiv
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