Eichenborn: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Geschichtliches aus Bad Pyrmont
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'''1536'''
Eichenborn wird 1536 genannt und ist wohl als das jüngste Dorf der Hochebene anzusehen. Da vor 1500 keinerlei Hinweise in den Urkunden über Eichenborn zu finden sind, betrachtete Heimatforscher Heinrich Jonas den Ort als eine Art "Filialsiedlung" von Neersen. Über diese Vermutung kommen laut der „Bergdörfer Forschung“ viele Hinweise in Betracht.
Den Mangel an historischen Schriftquellen aus der Frühzeit der Hochebene beklagten schon Ilse Niemann (Die Entwicklung der Kulturlandschaft auf der Ottensteiner Hochebene) und Hermann Engel (Geschichte der Grafschaft Pyrmont von den Anfängen bis zum Jahre 1668). Durch intensive Forschungen des „Freundeskreises für Heimatgeschichte“ durch die Initiative von Heinrich Jonas in den 1980-90er Jahren konnten aber zahlreiche frühneuzeitliche Archivalien durch diverse Archivbesuche für die Pyrmonter Bergdörfer geborgen werden.
Es wäre wünschenswert, wenn in Zukunft die vielschichtige und interessante Geschichte der Ottensteiner Hochebene weiter erforscht und aufgearbeitet werden könnte.
[[Datei:P1048 Eichenborn V.jpg|mini|Postkarte von Eichenborn, 1950er Jahre, Museum im Schloss Bad Pyrmont]]
'''1621'''
Im Oktober 1621 marschierten erstmals neugeworbene Söldnertruppen des Herzogs Christian von Braunschweig, auch „der Tolle Christian“ genannt, in die Grafschaft Pyrmont ein als ihnen die Herrschaft in Wolfenbüttel keine weitere Aufenthaltsgenehmigung mehr gestattete. Überliefert ist, dass sich eine dieser Abteilungen eigenmächtig in der „Oberen Grafschaft“ im Kirchdorf Neersen auf der Ottensteiner Hochebene einquartieren wollte, worauf aber von den Neersener Einwohnern Sturm geläutet wurde und sich daraufhin die ängstlich gewordenen Söldner nach Eichenborn zurückzogen. Um sich hier Unterkunft zu verschaffen, verjagten sie gewaltsam die Eichenborner Bewohner und plünderten anschließend kräftig in den leerstehenden Häusern. Ein Großteil der Männer kampierte „bey verschiedenen großen angezundeten feuern“ in einem Feldlager außerhalb des Dorfes auf freiem Feld. Als den Eichenbornern etwa dreißig Männer aus Großenberg  zur Hilfe eilten, kam es zu den ersten Kampfhandlungen des Dreißigjährigen Krieges im Bereich der  Pyrmonter Bergdörfer. Die Dörfer Eichenborn, Großenberg und Neersen sowie Orte Oesdorf und Löwensen im Pyrmonter Tal sollen in diesem Zusammenhang komplett ausgeplündert worden sein. Im Oktober 1623 besetzten Regimenter des berüchtigten Heerführers Johann T’Serclaes Tilly die gesamten zehn Dörfer der Grafschaft Pyrmont. 
W.W.
In Bearbeitung

Aktuelle Version vom 16. April 2024, 13:51 Uhr



1536

Eichenborn wird 1536 genannt und ist wohl als das jüngste Dorf der Hochebene anzusehen. Da vor 1500 keinerlei Hinweise in den Urkunden über Eichenborn zu finden sind, betrachtete Heimatforscher Heinrich Jonas den Ort als eine Art "Filialsiedlung" von Neersen. Über diese Vermutung kommen laut der „Bergdörfer Forschung“ viele Hinweise in Betracht.

Den Mangel an historischen Schriftquellen aus der Frühzeit der Hochebene beklagten schon Ilse Niemann (Die Entwicklung der Kulturlandschaft auf der Ottensteiner Hochebene) und Hermann Engel (Geschichte der Grafschaft Pyrmont von den Anfängen bis zum Jahre 1668). Durch intensive Forschungen des „Freundeskreises für Heimatgeschichte“ durch die Initiative von Heinrich Jonas in den 1980-90er Jahren konnten aber zahlreiche frühneuzeitliche Archivalien durch diverse Archivbesuche für die Pyrmonter Bergdörfer geborgen werden.

Es wäre wünschenswert, wenn in Zukunft die vielschichtige und interessante Geschichte der Ottensteiner Hochebene weiter erforscht und aufgearbeitet werden könnte.

Postkarte von Eichenborn, 1950er Jahre, Museum im Schloss Bad Pyrmont


1621

Im Oktober 1621 marschierten erstmals neugeworbene Söldnertruppen des Herzogs Christian von Braunschweig, auch „der Tolle Christian“ genannt, in die Grafschaft Pyrmont ein als ihnen die Herrschaft in Wolfenbüttel keine weitere Aufenthaltsgenehmigung mehr gestattete. Überliefert ist, dass sich eine dieser Abteilungen eigenmächtig in der „Oberen Grafschaft“ im Kirchdorf Neersen auf der Ottensteiner Hochebene einquartieren wollte, worauf aber von den Neersener Einwohnern Sturm geläutet wurde und sich daraufhin die ängstlich gewordenen Söldner nach Eichenborn zurückzogen. Um sich hier Unterkunft zu verschaffen, verjagten sie gewaltsam die Eichenborner Bewohner und plünderten anschließend kräftig in den leerstehenden Häusern. Ein Großteil der Männer kampierte „bey verschiedenen großen angezundeten feuern“ in einem Feldlager außerhalb des Dorfes auf freiem Feld. Als den Eichenbornern etwa dreißig Männer aus Großenberg  zur Hilfe eilten, kam es zu den ersten Kampfhandlungen des Dreißigjährigen Krieges im Bereich der  Pyrmonter Bergdörfer. Die Dörfer Eichenborn, Großenberg und Neersen sowie Orte Oesdorf und Löwensen im Pyrmonter Tal sollen in diesem Zusammenhang komplett ausgeplündert worden sein. Im Oktober 1623 besetzten Regimenter des berüchtigten Heerführers Johann T’Serclaes Tilly die gesamten zehn Dörfer der Grafschaft Pyrmont. 

W.W.


In Bearbeitung