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Aus Geschichtliches aus Bad Pyrmont
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Gesangverein Germania Holzhausen, Auszug aus Holzhäuser Chronik Band 2
Autor Hermann Frede 1997/2001 OCR-Extrakt:

Sängervereinigung „Eintracht Germania“ Holzhausen 1897 - 1997 Einführung Die eigentliche Geschichte des Männergesangvereines „Eintracht Germania Holzhausen“ be- ginnt im November des Jahres 1897. Ein weltgeschichtlich eher ruhiges Jahr, dieses 1897. Kaiser Wilhelm der II. lenkt seit neun Jahren die Geschicke des Reiches; Guglielmo Marconi überträgt in England eine Nachricht drahtlos über 21 Kilometer; in London, Berlin und New York werden die ersten Stummfilm-Kinos eröffnet und Rudolf Diesel hat gerade die Entwicklung seines gleichnamigen Motors abgeschlossen. Bis zur unfreiwilligen Angliederung Holzhausens an Bad Pyrmont werden noch mehr als vierzig Jahre vergehen. Bürgermeister in Holzhausen ist, seit dem Tode „Louis Brinkmann’s“ im Jahre 1894, der Land- wirt Friedrich Couppee . In der Gemeinde existiert zu dieser Zeit bereits ein Gesangverein, die 1885 gegründete „Holz- häuser Liedertafel“. Dessen Vereinslokal ist die Gaststätte „Drawe“ Am 17. November dieses Jahres treffen sich eine größere Anzahl Holzhäuser Männer im Gast- haus Carl Otte, mit dem Ziel, einen neuen Gesangverein zu gründen. Diese Versammlung setzt sich zum Teil aus Mitgliedern der „Liedertafel“ zusammen, die in die- sem Verein nicht die Verhältnisse vorfinden, die man sich vorgestellt hat. Es kommt an diesem Abend tatsächlich zur Gründung eines zweiten Gesangvereines in Holz- hausen. Der neue Verein erhält den Namen „Quartettverein Eintracht“ Laut § 1 der am 17.11.1897 aufgestellten Statuten hat der Verein den Zweck, „durch regelmäßi- ge Uebungen, Concerte und gesellige Zusammenkünfte auf die Ausbildung und das Interesse des Gesanges, ferner auf moralische Hebung hinzuwirken“ Zum Präsidenten wird A. Schnare, zu seinem Vertreter Heinrich Begemann gewählt. Kassierer wird Fr. Angermann, Schriftführer Hermann Breyer. Holzhausen, den 21.11.1897 Generalversammlung Tagesordnung 1. Vorlesung der Statuten 2. Wahl des Vorstandes Beschluß Punkt 1. Die Statuten werden einstimmig angenommen. „ 2. Zum Präsidenten wurde A.Schnare. dessen Stellvertreter Heinr. Begemann, zum Kassierer Fr. Angermann, 117

zum Schriftführer Herrn.Breyer gewählt. Vorstehende gewählte haben die Wahl angenommen. Der Schriftführer Hermann Breyer Nachtrag zur Generalversammlung vom 21.11.1897 1. Die Singstunde wurde auf Mittwoch festgelegt. 2. Strafen für Zuspätkommende und fehlende, die nicht entschuldigt sind, beträgt 10 Pf. Vorstehendes kommt nur für Singstunden in Betracht. Holzhausen,den 12. Dezember 1897 Die Mitgliederliste umfaßt im Gründungsjahr folgende Namen: 1. Ad. Schnare 2. G. Begemann 3. Fr. Angermann 4. Herrn. Breyer 5. Carl Ohm 6. Fr. Bröker 7. Carl Begemann 8. Friedrich Schmidt 9. Carl Mundhenk 10. C. Otte 11. Georg Lohstädt 12. Herrn. Reese 13. Carl Stein wedel 14. Paul Mundhenk 15. Herm.Bollmann 16. Eduard Mecke 17. Bruno Linke 18. Carl Binder 19. August Meihost (gestrichen) 20. Georg Reineke 21. Heinrich Reineke 22. H Stukenbrock I. 23. Carl Schmitt 24. Karl Steinmeyer 25. Heinr. Vietmeyer 26. Heinrich Hilker 27. A. Drawe 28. Fritz Stuckenbrock 29. Carl Schulze 30. Julius Loewenthal 31. H. Pieper 32. H. Begemann (Zimmstr.) 33. L. Brinkmann 34. Carl Runte 35. Carl Otte II. 36. August Meihost (gestrichen) 37. Reinhard Metz (gestrichen) 38. Carl Güse 39. B. Torsbug 40. C. Falke 41. Louis Mücke 42. F. Schröder 43. A. Oehlschläger 44. Herrn. Beye (gestrichen) 45. H.Otte 46. Carl Begemann (gestrichen) 47. W. Quante 48. H. Bröker 49. H. Geisler 50. Frd. Schwerdtfeger 51. C. Hilker 52. Heinr. Heye 53. W. Hundertmark I. 54. H. Hennefründ I. 55. H.Wiedbrauk 56. Wilhelm Hundertmark II 57. Heinrich Brockmann 58. J. Georg Grossmann 59. August Rostmann 60. 61. Wolf Rosenbaum 62. C. Lüdeking 118 63. H. Steinmeyer 64. Heinr. Hennefründ 65. Carl Vater 66. H. Stukenbrock II 67. Carl Dettmer 68. Wilh. Klenke 69. Heinz Bollmann 70. Fritz Roggemeyer 71. Fritz Emme 72. Max Ludewig 73. Wilhelm Prinz 74. Fr. Feldmann 75. Bangert 76. H. Kohrs 77. Fritz Kühne (gestrichen) 78 Georg Finke 79. Edmund Günther 80. H. Begemann 81. A. Rissiek 82. Fr. Sielemann 83. Heinrich Krause 84. Heinrich Stapperfend 85. Fr. Pulver 86. C. Baumeister 87. H. Schelp 88. A. Stukenbrock 89. H. Weber 90. Hermann Hofemeister 91. Fritz Hundertmark 92. Aug. Kleinsorge 93. 94. Edmund Herrmann 95. P. Siemers 96. F. Graf 97. August Thiele 98. Louis Stukenbrock 99. Simon Hellweg 100. Fr. Runte 101. L. Thom 102. H. Schlutter 103. Heinrich Schlutter 104. M. Rothschild 105. Otto Feldmann 106. Friedrich Gärtner 107. Carl Oehlschläger 108. Heinerich Feldmann 109. Herrn. Beye HO. Carl Bedker 111. W. Stein 112. Carl Schnare (Bröker / m) 113. Aug. Lönneker (Bröker / m) 114. H. Hentze 115. W. Wolpper (Bröker mark) 116. L. Schröder 117. H. Henne 119 „Quartettverein Eintracht“ von 1904 Nach seiner Gründung nimmt der Chor alsbald am regen Vereinsleben in der Gemeinde teil. Das 1. Stiftungsfest findet am 2. Weihnachtstage des Jahres 1898 auf „Otte'n Saal“ statt. Es wird am Nachmittag ein Konzert geboten, während am Abend ein Ball stattfindet. Beide Veranstaltungen finden regen Anklang und werden gut besucht. Bereits am 26.Februar wird als nächste Festivität ein „Kränzchen“ veranstaltet. In der Generalversammlung vom 29.07.1899 wird beschlossen, eine Fahne anzuschaffen. Die Fahnenweihe findet, verbunden mit einem Ball und einem Concert, am zweiten und dritten Pfingstfeiertag des Jahres 1900 statt. ^ ©initklt-jltttiii zu Ilolzliausen« <3u unferer 'am «wetten unb dritten Pflngstrelertage ftaliffabenb^n

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Juni 1900 über die Fahnenweihe 120 Der ..Quartettverein „ hat sich bereits etabliert, als im Jahre 1900 ein weiterer Gesangverein in Holzhausen aus der Taufe gehoben wird. Es handelt sich um den „Männerchor Felicitas“, dem späteren „Männergesangverein Germania“, dessen Gründungsversammlung in den Räumen der damaligen Zigarrenfabrik Röwer in der Orts- straße abgehalten wird. Der 1. Vorsitzende wird Fritz Röwer. Männergesangverein „Germania“ im Garten von „Bömmelburgs Villa“ (heute Schiller-Apothe- ke) etwa um 1920. Leider fehlen von diesem Chor sämtliche schriftlichen Aufzeichnungen, sodaß über die Chorlei- ter und Vorstandsmitglieder nichts bekannt ist. Damit gibt es in Holzhausen bei einer Einwohnerschaft von etwas mehr als 2000 Seelen gleich- zeitig drei Gesangvereine, die das kulturelle Leben in der Gemeinde durch Liederabende, Tanz- vergnügen, Stiftungsfeste und andere Festivitäten beleben und bereichern. Eine Aufstellung des Vereinseigentums des „Quartettvereins „ von 1907 zeigt, welche für die da- malige Zeit nicht ganz unerheblichen Investitionen derVerein in seiner bis dahin gerade 10 jähri- gen Existenz bereits getätigt hatte. 121 Uerdnsdgeitthitm öcs „(Quartett herein Eintracht“ ffi/. I a Gcyczzstzzzzc/e / / G5z'zc/ze7<$c/z/wz/z 2. 7 Gcz/Ge/w/zezzAc/zz'zzzz/t 7/ur 3. 7 TTcz/z/zczz^cÄ/^azz/i 4. 7 7bwzz/zz/zzze 6. Zzz/ze/zöz' zur 27cz/z/zc 6? 7 G/z/rzzz/z/Zzzzzz /. 7 <'/^/tezfz.^6z7G 3. / z/z7z> (Gb/c/ z/es Q^z/^c/ztezzj Jj. 7 GicA/a/t 70. 7 GTuzcA/ezA 77. 7 A7aAfa/ocA 72. 7 z/z7o /S^eT#) 73. 7 (föa/Az&traae mz'7 G&i&cAe/i 74. 60f ///. /a/zz/)zo/ZÄ7zz/zzjzezz 76. öOdtA. /zzz/z/jzozza 7 6. ^hrzzz^/zAzwu/^AzzcAcz1 7 Gcz&sc 7 Pxzz/zzAoAA 7 G/az/z/c 7 /. 7 Qfitz. Pez^zzz^zzAzezcAezz 72. 7n GßzzcAe/vz 76'^ , 4x6— 20 StA. (xzzc/zzfzL zzzzz/ 7 Ldz/7z7zzzf 7J}. CAezztsc/zc/'. (Az'z/z/zz'zt/zoz^ GG/t 3 36SA. AßücAer 20. GxzztecAe /zec/c/* zzzzz/<Sartäur zz. 20 QßzzcAzzr 27. Ge^zzm/zzcAte /zeGczt ezzt/zzz/tczzz/ 40 /zczA’z1 22. 2 G/azzzcz^zzz^tztzzz^ezz cAzzzz 23. 7 TSb/Azz (GG>zzAA)b/ezzJ 24. 7 GßaAAaz/e (Soriea&J 26. 7.. (GzzzzzAzz 2(4. S/tzzzez/ez4äzzcA\sc/ze PzzAAs/zez/er 2/. ~ (zzzzzzw 23. 4/iz/zcr f/zeAezs.zoezAz'zij 24 APzz/zer (4Pzzzxez/ezrt zzzz z/czi QözzzzzzzzJ 30. 4PaAzezv (LAcAAtTzzcAuzA/äzz/ezG 37. Gzuz/Aetzi PGAzczztzxszzc/zczz j 32. (AtczzszA'ezz 33. GzzzAzz/zzzzgw zz. A/z<zztzzAzztzz)zzzzAzzz7ezz 34. 7 Pez'ezzzAta/c/ 700(4,76 ' zzzz/yczzozzzzzzezz am (). 7. 0/ zzzzzz'z/e Acz z/c/<_ (zz/zza/zzzze zzzz/ 7000. (/. zz/yzezwzzA't J/ & 46: 00 40. 00 40. 00 460. 00 70. 00 70. 00 . 00 6. 00 4. 00 -. 60 76. 00 70. 00 77 00 S. 00 72. 00 z: 00 y- 00 277 7S y- 00 4. 40 767. 60 70. 00 7 00 7- 00 2. 00 6>. 00 2. 00 70. 00 70. 00 6. '00 SO. 00 SO. 00 6. 00 4. 00 GT.Cßzz/A'zZZjZ 122 Über die Jahre des 1. Weltkrieges und die daran anschließende Inflationszeit mit der großen Ar- beitslosigkeit hinaus, hatten die Aktivitäten der drei Gesangvereine Bestand, obwohl der Krieg unter den Mitgliedern einen hohen Blutzoll forderte. Im Jahre 1923 wurde sogar noch ein weiterer Gesangverein gegründet, der den Namen „Arbei- tergesangverein Holzhausen“ erhielt und die wohl noch vielen bekannte Gaststätte „Sorgen- frei“ der Familie Zöllner zu seinem Vereinslokal machte. Im Jahre 1926 tritt der „Quartettverein ., dem Deutschen Sängerbund bei. Der erste Bestandserhebungsbogen für den DSB weist für das Jahr 1927 insgesamt 36 Aktive und 108 Passive Mitglieder aus. Von den Aktiven waren 8 Sänger jünger als 28 Jahre, 8 waren zwischen 29 und 40 Jahre alt, 15 waren zwischen 41 und 55 Jahren und 5 Sänger waren älter als 56. Der älteste aktive Sänger zähl- te 69 Lenze. Diese Auflistung macht mehr als deutlich, wie sich die Altersstruktur in den meisten heutigen Gesangvereinen verschoben hat. Die Mitgliederzahlen bleiben für die nächsten Jahre konstant, bis sich im Jahre 1932 die Anzahl der aktiven Mitglieder plötzlich deutlich erhöht, was vermutlich mit der Auflösung des „Arbei- tergesangvereines „ zu tun hat. Laut Bestandserhebungsbogen des Deutschen Sängerbundes für das Jahr 1932 bestand der „Quartettverein „ am 01.Januar 1932 aus 50 aktiven und 98 pas- siven Mitgliedern. Von den aktiven Sängern wur- den 14 Männer wegen Er- werbslosigkeit beitragsfrei ge- führt. was die damalige wirt- schaftliche Situation eines gro- ßen Teiles der Holzhäuser deut- lich macht. Im Jahre 1933 soll der „Quar- tettverein Eintracht“ auf Druck der kurz zuvor an die Macht gekommenen Nationalsoziali- sten zu einer einschneidenden Maßnahme gezwungen wer- den. Aufgrund der Direktive des niedersächsischen Sängerbun- des soll es in Gemeinden mit weniger als 3000 Einwohnern keine zwei Vereine mit der gleichen Zielsetzung geben. Betätigung männer-Gelangoercin ..Germania' (Dänner-Gefanguereio „Germania" Balzhoulen - Bo i - Pyrmont Urkunde 09. Juni 1924 123 Das bedeutet für die Holzhäuser, daß sich die drei zu diesem Zeitpunkt nebeneinander existie- renden Männergesangvereine, „Holzhäuser Liedertafel“, „MGV „Germania“ (vormals „MGV Felicitas“) und „Quartettverein Eintracht“, zu einem einzigen Verein zusammenzuschließen ha- ben. Mit der Durchführung dieser Zusammenlegung wird der Vorsitzende des ältesten und mitglie- derstärksten Vereines , der „Holzhäuser Liedertafel“, Herr Kleinschmidt, beauftragt. Bezüglich dieser Zusammenlegungsabsichten wendet sich Heinrich Begemann erstmalig in ei- nem Brief vom 10.08.33 mit der Bitte an den Sängerbund Niedersachsen, diesen Beschluß doch noch einmal zu überdenken, da die Mitglieder des Quartettvereins selbständig bleiben wollen. Zur Begründung führt er an, daß Holzhausen bei der letzten Zählung 2686 Einwohner hatte, al- so nicht weit von der Grenze von 3000 entfernt sei. Außerdem habe der Chor 50 aktive Mitglie- der, und somit doch erheblich mehr, als die für die Eigenständigkeit geforderten 40 Sänger. Auch habe sich der Chor in seiner 37 jährigen Vereinsgeschichte stets in „vaterländischem Sin- ne“ betätigt. Darüber hinaus sei ernsthaft zu befürchten, daß im Falle einer zwangsweisen Zusammenlegung ein Großteil der Sänger ihre aktiven Betätigungen einstellen würden. Bevor eine Reaktion seitens des Sängerbundes Niedersachsen auf dieses Schreiben erfolgen kann, teilt Willi Schrader, Leiter der Geschäftsstelle Hameln des Sängerbundes Nds., dem Vor- stand des Quartettvereins mit. daß eine zwischenzeitlich beantragte Aufnahme des MGV Ein- tracht in den Sängerbund, für die sich Heinrich Begemann stark gemacht hatte, abgelehnt wor- den sei. Somit schlug er weiterhin vor, daß zuerst die bereits seit langem dem DSB angeschlossenen Ver- eine „Holzhäuser Liedertafel“ und „Quartettverein Eintracht“ zu einer Einigung finden müßten, bevor ein „bundesfremder“ Verein wie die „Germania“ dann in dieser Vereinigung aufgehen könnte. Da eine Antwort des Sängerbundes Niedersachsens auf das Schreiben vom 10.08.33 noch immer aussteht, andererseits eine Entscheidung über eine Vereinigung aber unumgänglich scheint, wird versucht, die Angelegenheit auf eine andere Art zu lösen. Da in Holzhausen bisher kein gemischter Chor existiert, ein solcher allerdings nach den neuen Richtlinien neben einem Männerchor bestandsberechtigt wäre, wird dem Sängerbund Nieder- sachsen mit Schreiben vom 26.08.33 mitgeteilt, daß sich der „Quartettverein Eintracht“ in den „Gemischten Chor Eintracht“ umgewandelt habe. Der in Kenntnis gesetzte Geschäftsstellenleiter Schrader in Hameln reagiert prompt und antwor- tet bereits am 29.08.33. Er zeigt sich von diesem „Winkelzug“ gar nicht erfreut und verweigert seine Zustimmung zu die- ser Maßnahme, sagt jedoch zu, das Schreiben zur Entscheidung durch den Bundesvorsitzenden , Dr. Langemann, nach Hannover weiterzuleiten. Diese Entscheidung erübrigt sich allerdings, da sich der „Quartettverein“ in der Generalver- sammlung vom 28.08.33 auf einstimmigen Beschluß der 35 anwesenden Mitglieder auflöst. 124 /enera/. 7brsamn/any -PdL Zayasf /J)SS aZenc/s cP //? (///r 7'/<_ /n/ertmy /es C /er < f/ataZen 2/ 7brse/tnte/zarty (/es 7breä(s nut (/er /(o/z/täuser /te/crta/e/auf Z/run/ /er /('e/tt/äuen /es QjsJ'.GS.f /(myerzetZse/trft. C'./ISj (iJ /Mestmy /er. 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Zntrqy ,i/tm /ie /osten für. //en/essen. - I ac/tt/oyis an/ l/oryen/gffee/ c/rä/sZäeZ /für /en QZiriyenten, /errn - Cßet/Ze (tcte/tträy/ie/t zn vergüten, /erse/Ze Zeyrün/et seinen „ (ntrayc/amit(/aff er (/äse /Tosten Zis/ter nie/tt ^ye/Zen/yemae/tZ ZtaZe, utei/er Zoffte. Ziese //osten in /er /tommen/en Zeit /are/t /ecoirZany /es 7brei/ts oer/'enen zn /tonnen. CöureA /ie. fgf/ösuny /es 7breins sei Ziese /gf/ntmy oernie/tZeZ mor/en. Q)ieser fntray tair/ein- stimmig anyenommen un/ merrn (2tZe aaffer/em Zus Cöi/Ztus /es rTursten- faares. we/e/es a/s /. CSreis Zei Zem /esanysateZZsZreiZ in CforZae/t errangen marc/e sonne sämt/ie/te Q)ifZorne an/sonstige /i/c/eg yeatic/met. Zaf Zn trag /es /(e/er/ra/ers Z/e/Znumn, stiftet c/er 7breäi Zure/t einstimmigen CAesc/t/gff c/ie eratorZenen /reise agfoerse/deZenen Z/esanys- (Wettstreiten Zent /amya/riyen /te/eroater ZZeinr./eyema/m. /eZtiftfü/irer- c7e//mann ZeanTrayt^/t7vter (/en Zn7e/an /ent 7brntöyen /er Oränyrt/fie- L£yr/t t() (t7 ät /Zö/te o o n an 7/ 40.- /er. /(/o////Zer r i/ten/e za ((Zerret- en en so/a/Z/‘e /ayat/atzon /er r l^)ar- an/ ^/)((r/e/ens/tasse Qßac/ Z/yyvnont Zere/et ts7. C/er. Zntray nur/ eä(s7(‘ntnt(‘y anyenommen. Zer 7brs7an/totr/Zea((/7ray7 an/eyfor/er/ä/e C/eya/arärt oorzttne/unen. //. Qßeyentann 7 brsttzen/er /Zo/z/iaasen, 2(9. . Zz/y/AyZ (Cto ZTe/Zna/tn <■ Z//7^Z/Z/Y7' 125 Wie aus dem vorstehenden Originalwortlaut des Protokolls zu ersehen, ersucht der 1.Vorsitzen- de, Heinrich Begemann, die Mitglieder, sich möglichst geschlossen der „Holzhäuser Liedertafel“ anzuschließen. Die anwesenden Mitglieder beschließen außerdem, daß der Gastwirt Carl Otte das als 1. Preis bei dem Gesangswettstreit in Corbach errungene Bild des Fürstenpaares und sämtliche anderen Bilder erhalte. Alle sonstigen bei verschiedenen Gesangswettstreiten erworbenen Preise werden dem langjähri- gen Liedervater Heinrich Begemann zuerkannt und der Anteil am Vermögen der Ortsgruppe Bad Pyrmont soll der Adolf Hitler-Stiftung zufließen. Dieser Auflösungsbeschluß wird ebenfalls sofort schriftlich nach Hameln gesandt, woraufhin Schrader abermals unverzüglich antwortet, dieses Mal jedoch über die Ereignisse hocherfreut. Somit scheint die für den 01.09.33 angekündigte Zwangsauflösung abgewendet und das Wohl- wollen des Sängerbundes zumindest teilweise wieder hergestellt. Allerdings soll sich dies innerhalb kürzester Zeit erneut grundlegend ändern, denn, was niemand mehr für möglich gehalten hatte, geschieht. Mit Schreiben vom 14.September 1933 teilt Schrader voller Freude den Holzhäuser Vereinen mit, daß der Bundesführer Dr.Langemann aufgrund der hohen Einwohnerzahl Holzhausens entschie- den habe, daß zwei Männergesangvereine und ein gemischter Chor bestehen bleiben könnten. Durch die keinesfalls freiwillige Umwandlung des Quartettvereins in einen gemischten Chor hat der ehemals bundesfremde „MGV Germania“ nun plötzlich völlig unerwartet als zweiter Män- nerchor das Bestandsrecht erhalten, während das Bittschreiben des „Quartettvereins“, auf Bei- behaltung der Eigenständigkeit als Männerchor, bisher noch immer nicht beantwortet worden ist. Mit Schreiben vom 17.09.33 fordert daher der Vorsitzende Begemann nachdrücklich, entweder den Umwandlungsbeschluß des Quartettvereins wieder aufzuheben und den Quartettverein als dritten Männergesangverein zuzulassen, oder „streng nach den Richtlinien“ zu verfahren und so- mit lediglich einen Männergesangverein und einen gemischten Chor zuzulassen. Die diesbezügliche Entscheidung Dr. Langemanns wird möglicherweise positiv durch ein Schreiben des langjährigen Chorleiters des Quartettvereins, Herrn Hans Bethke, beeinflußt, der in seiner Eigenschaft als Führer des Lippischen Sängerbundes eindringlich in gleicher Sache an Langemann appelliert. Er schreibt, daß er den Chor in seiner langjährigen Tätigkeit aufgrund der „vorbildlichen Gesin- nung“ und „zielstrebigen Chorarbeit“ außerordentlich schätzen gelernt habe. Obgleich wohl niemand mehr ernsthaft damit rechnet, läßt der Bundesvorsitzende über den Lei- ter der Geschäftsstelle Hameln, am 23.Oktober 1933 mitteilen, daß per Beschluß aus Hannover die Zusammenlegungsverfügung aufgehoben und die „Selbständigkeit“ wiederhergestellt ist. Von dieser überraschenden Wendung hocherfreut beruft Heinrich Begemann für den 15.11.33, um 20.30 Uhr, eine Mitgliederversammlung im Gasthaus Carl Otte ein. Die Beschlüsse der Versammlung vom 28.08. werden einstimmig aufgehoben. Einzig die Spen- de an die Adolf Hitler-Stiftung bleibt, vermutlich aus taktischen Erwägungen, bestehen. 126 Die Sänger des „Quartetvereins“ bei einer Wanderung mit Familienangehörigen Anfang der 30er Jahre. (Zweite Reihe von hinten, dritter von links: Chorleiter Hans Bethke, später Vorsit- zender des Lippischen Sängerbundes.) Somit scheint das Hin und Her doch noch einen glücklichen Abschluß gefunden zu haben, als sich das Jahr 1933 seinem Ende zuneigt. Es stellt sich jedoch heraus, daß eine große Anzahl von passiven Mitgliedern aus den unsicheren Verhältnissen ihre Konsequenzen gezogen hat. So muß der Vorsitzende in der Generalversammlung vom 13. Januar 1935 den 19 erschienenen Mitgliedern die ernüchternde Mitteilung machen, daß sich neben den Abgängen von 9 aktiven Sängern durch Umzug und Wechsel zu den Passiven, sage und schreibe 21 passive Mitglieder ab- gemeldet haben - ein doch erheblicher Aderlaß. Der Verein besteht nunmehr noch aus 36 aktiven und 79 passiven Sängern! Welcher Umstand nun der letztendliche Grund für die Einberufung einer außerordentlichen Ge- neralversammlung für den 01.August 1935 um 21.00 Uhr im Gasthaus Otte war, ist nicht mehr mit Sicherheit festzustellen. Ergebnis dieser Versammlung, zu der 35 aktive Mitglieder erschienen sind, ist jedenfalls die end- gültige Auflösung des „Quartettvereins Eintracht“ und der ebenso endgültige Zusammenschluß mit dem“MGV Germania“. Im Protokollbuch des ..Quartett-Vereins-Eintracht“ ist unter dem Datum „01.08.1935“ zu lesen: 127 „S//i c/cr im d/axt/iau# Otte statt^e^//u/e/ic// id/enewi/ocrwrnn/ungr wurtfe fictä/dowcn, c/e/t d^w/'tettvcrcm ,, dlmt/wc/it "mit c/em ^(fdzc(\dsemumia lzuscim/ncnz/Mx/i/ic/Sen . Der neue Name lautet: Sängervereinigung „Eintracht Germania „ Holzhausen Zum Vereinsführer wird Heinrich Begemann gewählt, Carl Struck wird Chorleiter. Kurz nach dieser Vereinigung beginnt der 2. Weltkrieg, der vielerorts das Vereinsleben völlig zum Erliegen bringt. Im Jahre 1946 fassen die zurückgekehrten Sänger aller Holzhäuser Vereine den Beschluß, sich unter Aufgabe der bisherigen Vereinsnamen zu einem gemeinsamen Chor zusammenzuschlie- ßen. Dieser Chor, der 123 aktive Mitglieder zählt, erhält den Namen „ Holzhäuser Männerchor“. Zum 1. Vorsitzenden wählen die Mitglieder August Breyer, sein Vertreter wird Heinrich Stein- kamp. Die Singstunden finden im Gasthaus Vietmeyer statt. Bereits im Jahre 1948 machen sich unter den vereinigten Sängern jedoch wieder Selbständig- keitsbewegungen breit, die dazu führen, daß sich der Chor nach etwa zweijährigem Bestehen wieder trennt. Wie aus dem ersten Nachkriegsprotokoll der „Eintracht-Germania“ vom 08.02.1948 hervorgeht, wurde der einstimmige Beschluß gefaßt, sich an diesem Zusammenschluß nicht zu beteiligen, sondern den Verein im alten Sinne weiterzuführen. Die 43 anwesenden Mitglieder wählten Karl Ohm zum 1. Vorsitzenden. Schriftführer wurde Willi Jänich, Kassenwart Hermann Schmidt, und als Dirigent wurde ein- stimmig Carl Struck wiedergewählt. Darüberhinaus wurde eine weitere Zusammenkunft für den 21.02.48 anberaumt, in der über das Ergebnis der Verhandlungen bezüglich der Rückgabe der vereinseigenen Geld-und Sachwerte berichtet werden soll, die sich derzeit im Besitz des Männergesangvereines befinden. Diese Versammlung, an der 33 Mitglieder teilnahmen, wurde nach dem Bericht über die Vermö- gensrückgabe auf den 28.02.48 vertagt. Zu dieser neuerlichen Zusammenkunft waren sämtliche Mitglieder durch den Vereinsboten Gu- stav Gödeke eingeladen worden. Wichtigster Tagesordnungspunkt war die1 Beschlußfassung über das Weiterbestehen des Verei- nes. Die Abstimmung hierüber fiel mit 38 zu 2 Stimmen klar für den Weiterbestand aus. Im weiteren Verlauf der Versammlung, an der 40 Mitglieder teilnahmen, trat der 1. Vorsitzende Karl Ohm von seinem Amt zurück. Als neuer Vorsitzender wurde der Sangesbruder Hermann Hoppe einstimmig gewählt. Bevor die Sitzung geschlossen wurde, legte man als Termin für die erste Singstunde den 14.03.48 fest. Die nächste Versammlung findet bereits am 26.06.1948 im Gasthaus Otte statt. 128 Im Zuge der Entnazifizierung trat der gesamte Vorstand geschlossen zurück. Bei den Neuwahlen wurde Karl Heye zum 1. Vorsitzenden, Erwin Ferchland zum 1. Schriftfüh- rer und Heini Röwer zum 1. Kassierer gewählt. Außerdem wurde Hermann Hoppe zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Das erste Kartoffel braten nach Kriegsende findet am 12. 09. 1948 an der „Germania-Buche“ statt. Trotz unbeständigen Wetters nehmen ca. 250 Personen daran teil und sind von den Kartoffeln, die Bäckermeister Stuckenbrock zubereitet hatte und der kurzweiligen Gestaltung dieses Nach- mittages durchweg begeistert. Kartoffel braten der „Eintracht Germania“ In den folgenden Jahren nimmt der Chor die vor dem Krieg durchgeführten Aktivitäten ohne Unterbrechung wieder auf. Mit der alsbaldigen Aufnahme und Intensivierung dieser vielseitigen Aktivitäten leistet der Chor bereits nach kurzer Zeit wieder einen nicht unerheblichen Beitrag zum kulturellen Leben in der Gemeinde und dem näheren Umfeld. Hierzu gehören nicht nur die gesanglichen Darbietungen sondern auch die Anfang der fünfziger Jahre ins Leben gerufene Theatergruppe, die bei ihren Auftritten große Erfolge verzeichnen kann. 129 Theatergruppe der Eintracht Germania auf Otte 'n Saal, v.l.n.r.: Frau Otte. Reese’n Egon, Werner Möller, Ewald Winchenbach. Hoppe'n Schneider und Binder’s Lenchen. Hf «1 r . * Ä ■fi i t S A


Die nächsten Jahre sind gezeichnet von einem kontinuierlichen Anstieg der Mitgliederzahlen. Dieses nicht zuletzt aufgrund der vorbildlichen Arbeit des 1954 verpflichteten Chorleiters Wer- ner Möller sowie des 1. Vorsitzenden Otto Schlüter, die beide ihre Positionen im Verein für lan- ge Zeit beibehalten sollten. Otto Schlüter stand dem Verein von 1953 bis 1972 als 1. Vorsitzender vor, w ährend Werner Möl- ler der Sängervereinigung von 1954 bis 1992 als Chorleiter treu bleiben sollte. In die Zeit der 50er und 60er Jahre fällt die absolute Hochzeit des Chores, sowohl künstlerisch als auch an der Mitgliederzahl gemessen. So kann der Chor 1951 erstmalig mehr als 200 Mitglieder aufweisen. Im Jahre 1960 steigt die Mitgliederzahl sogar auf 242 Personen, von denen 84 Sänger aktiv sind. Die höchste aktive Mitgliederzahl hatte der Chor laut Bestandserhebungsbogen im Jahre 1965 mit 91 aktiven Sängern. 130 Übungsstunde auf Otte'n Saal Zu dieser Zeit wird jede Singstunde vom „gemütlichen Teil des Abends“ beschlossen, der zu- meist in der Gaststube der Gastwirtschaft Ottestattfindet. Gemütlicher Abschluß einer Singstunde auf Otte’n Saal. (V.l.n.r.: Fliesenleger Schmidt, Schlü- ters Otto, vermutlich Hoppe'n Schneider und Schüre'n Otto beim Genuß eines Gläschens „Sän- geröl“) 131 Im Verlauf dieser „gemütlichen Beisammensein“ trugen sich die mannigfaltigsten Anekdoten zu. Um nur ein Beispiel zu nennen, soll hier folgende, auf einer wahren Begebenheit beruhende, Ge- schichte erzählt werden. Das „ Holzhäuser Stühlereiten“ Viele alte Holzhäuser haben dieses in die Ortsgeschichte eingegangene Ereignis selbst miterlebt, aber wohl alle alten Holzhäuser haben von dieser Geschichte schon einmal gehört. Anfang der fünfziger Jahre, das genaue Datum ist nicht überliefert, hielten die Sänger der Ein- tracht Germania ihre allwöchentliche Singstunde auf Otte’n Saal ab. Wie immer wurde anschließend an der Theke noch „einer getrunken“. Zu später Stunde kam das Gespräch auf’s Militär. Altenberend’s Karl, der während seiner aktiven Militärzeit bei der Kavallerie gedient hatte, fühl- te sich genötigt, einige „Geheimnisse der hohen Schule der militärischen Reitkunst“ zum Besten zu geben. Im Verlaufe dieser „halbmilitärischen Ausbildungsveranstaltung“ kam man unter den noch an- wesenden Sängern auf die glorreiche Idee, eine erste ..Reitstunde“ sofort und in Ermangelung hauptberuflicher Reittiere auf Otte’n Stühlen vorzunehmen. So sattelte jeder der Anwesenden einen der Holzstühle, deren Lehnen die fehlenden Zügel vor- trefflich ersetzten und man ritt, zuerst im Schritt und anschließend im Trab kreuz und quer durch den Saal. Die „Kavallerie“ bei der Rückkehr auf Otte'n Saal. Die „Schwadron“ wird angeführt von Al- tenberend's Karl. 132 Nach kurzer Zeit rief Schlüter's Otto, zu Altenbehrend’s Karl gewandt, aus:“ Wenn Du nach draußen auf die Straße reitest, gebe ich ein Faß Bier aus“. Nicht lange überlegend gab Altenbehrend’s Karl den Befehl „Türen auf !“, und die Kavalkade galoppierte auf die damals noch autolose Schillerstraße. Mitten auf der Straße reitend wurde der Weg zu „Pure’n Hundertmark“ eingeschlagen. Hier angekommen nahm man ohne abzusitzen nach einer Ehrenrunde durch die Schankstube ei- nige „Erfrischungsgetränke zu sich, um sich anschließend wieder auf den beschwerlichen Heim- ritt nach Otte'n Saal zu machen. Der Überlieferung zufolge seien einige „Reittiere“ nach dieser „Atacke“ etwas „fußlahm“ ge- wesen. Zwei seien sogar zuschande geritten und später im Ofen der Gaststätte Otte verheizt wor- den. Diese und andere Begebenheiten ähnlicher Art förderten verständlicherweise das Interesse an den Übungsstunden, die in diesen Jahren stets ausgezeichnet besucht waren. Unter der Regentschaft von Otto Schlüter und Werner Möller wurden die alten Aktivitäten neu belebt und neue ins Leben gerufen. So wurde alljährlich das obligatorische Kartoffel braten und ein eigenes Konzert veranstaltet. Darüber hinaus intensivierte man die Beziehungen zu befreundeten Vereinen der näheren und weiteren Umgebung und nahm an zahlreichen Konzerten dieser Vereine teil. Außerdem wurden die verschiedensten Fahrten unternommen, an denen neben den aktiven Sän- gern auch deren Ehefrauen und eine große Anzahl passiver Mitglieder teilnahmen. Spanferkelgrillen bei Schmidt's Piko auf der Rücherdiele. (v.l.n.r.: Brockmann's Menne, Conni Schneider, Jochen Kabizsch, Schlüter's Otto sen., Werner Möller Otto Schlüter jun., Schmidt's Piko, Schmidts Anni, Helmut Toffeleit undAltenberend's Karl.) 133 Diese gemeinsamen Veranstaltungen sorgen für ein ausgesprochen gutes Klima im Verein und ei- ne starke Verbundenheit zwischen den aktiven und fördernden Mitgliedern. Für das Vorhandensein der zur Durchführung solcher gemeinsamen Aktivitäten erforderlichen fi- nanziellen Mittel waren mehrere Punkte ausschlaggebend. So waren die Einkünfte aus den Beiträgen der weit mehr als 200 Mitglieder ein wesentlicher Fak- tor, der allerdings im Laufe der Zeit, bedingt durch einen Mitgliederschwund auf heute beinahe die Hälfte und ein jahrzehntelanges Festhalten an den äußerst niedrigen Beitragssätzen, mehr und mehr an Bedeutung verloren hat. In diesem Zusammenhang darf August Niere nicht unerwähnt bleiben, der als „Außenkassierer“ über lange Jahre für das Kassieren der Mitgliederbeiträge zuständig war. Dazu kam die sparsame und weitsichtige Verwaltung der Finanzen durch die Vereinskassierer, von denen hier stellvertretend lediglich Bernhard Hundertmark genannt werden soll, der zusam- men mit seinem Stellvertreter Friedrich Hentze die Kassengeschäfte über 22 Jahre durch Höhen und Tiefen verantwortungsvoll führte, bis beide 1994 aus Altersgründen von ihren Ämtern zu- rücktraten. Als dritter und letzter Punkt dürfen die Einkünfte aus den Jahreskonzerten und besonders aus den Sängerzeltfesten nicht unerwähnt bleiben, von denen zumindest letztere aufgrund der großen Verbundenheit und Akzeptanz in der heimischen Bevölkerung dem Charakter des Holzhäuser Schützenfestes nur wenig nachstanden. So wissen die Aufzeichnungen z.B. für das Zeltfest 1958, das als „60jähriges Stiftungsfest“ in be- sonderem Rahmen gefeiert wurde, zu berichten, daß es sich über drei Tage, vom 30.05.- 01.06.1958, erstreckte. Hierfür waren von der „Fa. Hagemann“ eine 720 m2 große Zelthalle gemietet und mit dem „Fuhr- amt der Hauptstadt Hannover“ ein Überlassungsvertrag über eine „fahrbare Bedürfnisanstalt“ abgeschlossen worden. Der „Verein reisender Schausteller“ stattete den Schützenplatz am „Telefonsweg“ mit zwei Ka- russels und 90 Schaustellerbuden, von der „Schießhalle bis zum Lebkuchenstand“, aus. Als Zeltwirt konnte Karl Lemke, Schillerstraße 5, verpflichtet werden, der für eine vorzügliche Bewirtung der zahlreichen Besucher sorgte. Die am 30.05. und 01.06.1958 durchgeführten Festumzüge durch Holzhausen, an denen nicht weniger als 26 Chöre aus der heimischen Region teilnahmen, wurden, wie könnte es anders sein, von Wieneken Heinerle auf seinem Schimmel angeführt. Bei wunderschönem Wetter, das über drei Tage anhielt, wurde das Stiftungsfest ein voller Erfolg. Aber auch die Chorkonzerte waren, wenn man der heimischen Presse Glauben schenken darf, ausnahmslos große Erfolge und vom Publikum sehr gut besucht. Dabei wurden wiederholt neben der „äußerst disziplinierten Vortragsweise“ und dem „guten stimmlichen Potential“ des Chores und des Doppelquartetts besonders die ausgezeichneten So- losänger hervorgehoben, von denen hier besonders Karl-Heinz Kappmeyer, Friedel Greinert, Conni Schneider und C. Fischer aufgeführt werden sollen. 134 Doppelquartett bei einem Vortrag im Gasthaus Lemke. (v.l.n.r.: Wilhelm Iselhorst. Greinerts Er- ich, Reese’n Karl, Greinert’s Paul, Schmidt’s Piko, Heinrich Henze, Klenke’s Heini und Ewald Winchenbach.) Ein für das Vereinsleben des Ortsteiles Holzhausen äußerst negatives Ereignis war Anfang der 80er Jahre der Abriß von Otten Saal, mit dem die „Eintracht Germania“ ihr über Jahrzehnte an- gestammtes Vereinslokal verlor. Mit diesen in der Ortsmitte gelegenen Räumlichkeiten verschwand außerdem ein Treffpunkt, der Holzhäuser Bevölkerung, der durch keinen Neubau ersetzt werden konnte. Schon gar nicht durch einen am Ortsrand gelegenen Zweckbau, wie den Lindenhof. der überdies durch die Gestaltung seines Innenraumes alles andere als gute akustische Verhältnisse bietet. Darüber hinaus hatte der Abriß für den Verein noch eine weitere negative Begleiterscheinung. Vermutlich wurde im Rahmen der Abrißmaßnahmen ein wohl nicht mehr nachvollziehbarer Teil des Vereinsinventars vernichtet, welches auf dem Dachboden der Gaststätte Otte gelagert und nicht mehr rechtzeitig von dort abtransportiert worden war. Hierzu zählen vermutlich diverse gerahmte und ungerahmte Urkunden und Bilder, die Proto- kollbücher des alten „MGV Germania“ und die Lampen, die von den Sängern bei Ständchen ge- tragen wurden. Ende der 60er Jahre begann ein kontinuierlicher Rückgang der Mitgliederzahlen. Diese Entwicklung, die allerdings lediglich eine allgemeine Zeiterscheinung in Bezug auf das Vereinwesen im Sängerbereich wiederspiegelt, nahm Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre aller- dings langsam den Verein in seiner Existenz bedrohende Ausmaße an. Dieses ganz besonders, weil das Durchschnittsalter der Aktiven aufgrund fehlenden Nachwuch- ses erheblich angestiegen war. In diese Zeit fiel zudem noch der Weggang des fachlich kompetenten und allgemein geschätzten Chorleiters Werner Möller, der kurz nach seiner Ehrung für 40-jährige Vereinszugehörigkeit für viele überraschend kurzfristig seinen Chorleitervertrag aufkündigte und den Chor verließ, ohne daß die Frage der Nachfolge geklärt gewesen wäre. 135 Trotz der besonderen zeitlichen Komponente konnte jedoch mit Wilhelm Freckmann ein Nach- folger gefunden werden, der bei den Sängern bereits nach kürzester Zeit aufgrund seiner Lei- stungen und Kompetenz volle Akzeptanz fand und nicht zuletzt wegen seines großen Engage- ments und seines Ideenreichtums neue Impulse setzte. Hierzu gehört zweifellos die Intensivierung der Verbindungen mit dem MGV Eintracht Arion Hagen, die sich für beide Vereine vorteilhaft gestaltet und die Ausarbeitung eines mittlerweile umfangreichen Repertoires an „Shanty-Liedern“, das von beiden Chören gemeinsam bei vielen Auftritten in hiesigen Kliniken mit großem Erfolg dargeboten wird. Zusammen mit diesen Initiativen wurden Anfang der 90er Jahre verstärkte Aktivitäten unter- nommen , um neue und möglichst jüngere Menschen für den Gesang zu interessieren. Diese Bemühungen waren nicht erfolglos, sodaß zumindest eine Stagnation der rückläufigen Mitgliederzahlen im Bereich der aktiven Sänger verzeichnet werden konnte. Darüber hinaus sorgten sie sogar für eine nicht unerhebliche Verjüngung des Chores, dessen Durchschnittsalter allerdings noch immer beinahe exakt 60 Jahre beträgt. Dennoch ist die momentane Situation, nicht zuletzt aufgrund der aufgezeigten Entwicklung und der engagierten Mitarbeit aller Aktiven, im Vergleich mit anderen Gesangvereinen als durchaus positiv zu bezeichnen. Klaus-Hermann Frede Die aktiven Sänger der „Eintracht-Germania“ im Jahre 1997. 1. Helmut Eichmann, 2. Hermann Reese, 3. Cornel Schneider, 4. Harry Moisich, 5. Karl Jänich, 6. Heinz Frede, 7. Rainer Kube, 8. Rene Kinkeldey, 9. Peter Mundhenk, 10. Fritz Schrader, 11. Friedel Hartje, 12. Bernhard Hundertmark, 13. Friedrich Hentze, 14. Hans Hundertmark, 15. Konrad Diehl, 16. Heinz Kemmermann, 17. Georg Wilsmann, 18. Eberhard Cassel, 19. Klaus- Hermann Frede, 20. Karl Oelschläger, 21. Gerhard Kropp, 22. Albert Plöger. Es fehlen: Hein- rich Böke, Karlheinz Böke, Friedel Greinert, Otto Key, Werner Köster 136 Die Vorsitzenden „Quartettverein Eintracht“ und „Eintracht-Germania“ Holzhausen 1897 - 1997 1897 - 1903 Adolf Schnare 1953 - 1971 Otto Schlüter 1903 - 1909 Heinrich Begemann 1972 - 1976 Karl-Heinz Kappmeyer 1909 - 1913 Carl Ohm 1977 - 1979 Ludwig Feldmann 1913 - 1938 Heinrich Begemann 1980- 1983 Helmut Toffeleit 1938 - 1947 Fritz Röwer 1984 Ludwig Feldmann 1948 Karl Ohm 1985 - 1987 Otto Krey sen. 1948 Hermann Hoppe 1988 - 1992 Albert Plöger 1948- 1952 Karl Heye seit 1993 Georg Wilsmann Die Chorleiter „Quartettverein Eintracht“ und „Eintracht-Germania“ Holzhausen 1897 - 1997 1897 - 1903 Herr Kopf 1934- 1935 Erich Förster 1903 - 1913 Gustav Krüger 1936- 1953 Karl Struck 1913 - 1927 Lehrer Oppermann 1954- 1992 Werner Möller 1927 - 1928 Erich Korge 1993- 1996 Wilhelm Freckmann 1929- 1933 Hans Bethke seit 1997 Eberhard Cassel Die aktiven Mitglieder 1997 1. Tenor Helmut Eichmann Otto Key Harry Moisich Hermann Reese Cornel Schneider Georg Wilsmann 2. Tenor Heinz Frede Klaus-Hermann Frede Rene Kinkeldey Werner Köster Rainer Kube Heinz Kemmermann Peter Mundhenk 1. Bass Karlheinz Böke Konrad Diehl Friedel Greinert Friedel Hartje Friedrich Hentze Bernhard Hundertmark Hans Hundert mark Karl Jänich Karl Oelschläger 2. Bass Heinrich Böke Eberhard Cassel Gerhard Kropp Albert Plöger Fritz Schrader 137

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Rostmann, Willeke Geschichte und Chronik des Dorfes Holzhausen in der Grafschaft Pyrmont (2002)

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