Das Birkenhaus: Unterschied zwischen den Versionen
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Bis Mitte der 1930er-Jahre wurde es als Töchterpensionat und Kinderheim genutzt. Im Jahr 1935 erwarb Dr. Rudolf Jankowsky das Gebäude. Seine Tochter Brigitte, seit 1942 mit Heinrich Schaper verheiratet, führte es über viele Jahrzehnte hinweg als Fremdenheim mit 20 Betten. | Bis Mitte der 1930er-Jahre wurde es als Töchterpensionat und Kinderheim genutzt. Im Jahr 1935 erwarb Dr. Rudolf Jankowsky das Gebäude. Seine Tochter Brigitte, seit 1942 mit Heinrich Schaper verheiratet, führte es über viele Jahrzehnte hinweg als Fremdenheim mit 20 Betten. |
Version vom 1. Mai 2025, 16:50 Uhr
Das Birkenhaus – An der Stadtkirche 4 – liegt oberhalb der Pyrmonter Stadtkirche.
Bis Mitte der 1930er-Jahre wurde es als Töchterpensionat und Kinderheim genutzt. Im Jahr 1935 erwarb Dr. Rudolf Jankowsky das Gebäude. Seine Tochter Brigitte, seit 1942 mit Heinrich Schaper verheiratet, führte es über viele Jahrzehnte hinweg als Fremdenheim mit 20 Betten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Birkenhaus – wie zahlreiche andere Pensionshäuser – zunächst als Krankenstation/Lazarett mit 32 Betten. Ab 1948 war es zum Teil erste Unterkunft für Flüchtlinge/Vertriebene aus den früheren deutschen Ostgebieten. Rechtsgrundlage für die oft zwangsweise Unterbringung der Flüchtlinge war die sogenannte „30-Prozent-Regelung“ für konzessionierte Beherbergungsbetriebe, wonach jedes dritte freie Bett Flüchtlingen vorbehalten werden musste.
Bereits in den späten 1940er-Jahren belebte sich auch der Fremdenverkehr in Pyrmont wieder. Die Bezahlung für Unterkunft und Verpflegung erfolgte bis zum 20. Juni 1948 – dem Tag der Währungsreform – noch in Reichsmark. Daneben boten viele Gäste auch dringend benötigte Sachgüter als Gegenleistung für die Unterbringung während ihres Kuraufenthaltes in Pyrmont an – ein in der Nachkriegszeit weit verbreitetes Tauschmittel.
Informationen zu dem hier Beschriebenen fand ich in zahlreichen Schriftwechseln zwischen Brigitte Schaper, ihren Gästen und den Bediensteten der Stadt Bad Pyrmont. Vieles davon kann ich aufgrund des Datenschutzes hier leider nicht veröffentlichen. Ich stelle aber zwei Briefe ausreichend anonymisiert bereit. Jost Schaper stellte einem weiteren Gruppenmitglied und mir zu Lebzeiten von Zeit zu Zeit gescannten Dokumente immer unter der Überschrift "Ich räume" in Emails zusammen und entschuldigte sich im Anschreiben bereits wegen der Größe dieser Mails. All das waren Zeitdokumente, die das Leben zu jener Zeit verdeutlichten.