Holzhausen:Straßen:Schillerstraße:Schillerstraße68: Unterschied zwischen den Versionen
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Nr 68 wurde später abgerissen und durch ein Mehrfamilienhaus ersetzt, in dem einige Jahre die | In Nr 66 war das Milchgeschäft Meißner, später Lüdeking, angesiedelt. Heute ist dort der Sitz von Raumausstatter Stolte. | ||
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Nr 68 wurde später abgerissen und durch ein Mehrfamilienhaus ersetzt, in dem einige Jahre die Holzhäuser Postfiliale untergebracht war. | |||
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Zur Eröffnung der Postfiliale im Mai 1966 erschien in den Pyrmonter Nachrichten folgender Artikel: | |||
[[File:1966-Schillerstraße-68.jpg|mini|Postfiliale Holzhausen aus Archiv der Dewezet, Artikel der Pyrmonter Nachrichten vom 06.05.1966]] | |||
'''Holzhausen opferte der Post seinen Namen | |||
35 Jahre Postamt Bad Pyrmont / Zum Jubiläum neue Räume''' | |||
In wenigen Tagen wird im Neubau der Firma Carl Schulze & Co., Schillerstraße 68, ein Annahme-Postamt eröffnet. Das gibt uns den Anlass zu einem Rückblick auf die Geschichte des Postamtes in Holzhausen. Genau vor 35 Jahren, am 1. Mai 1931, wurde in der damals noch selbstständigen Gemeinde Holzhausen in der Schillerstraße 84 die Poststelle Bad Pyrmont A eingerichtet. Die Führung der Dienstgeschäfte übernahm Tischlermeister Heetel. | |||
Das war eigentlich recht spät, waren doch in einigen Nachbardörfern Poststellen — man sagte damals Agenturen — schon weit früher eingerichtet worden: in Elbrinxen 1883, in Löwensen 1898 und in Kleinenberg 1908. Daß es in Holzhausen erst später dazu kam, lag vor allem an der Nähe Bad Pyrmonts. Zwei bis drei km zur nächsten Post hielt man damals ohne weiteres für zumutbar. 1931 aber war es dann doch an der Zeit, den Holzhäusern diese Wege abzunehmen. Auch waren die Annahmebefugnisse der neuen Poststelle nur beschränkt; es konnten zum Beispiel nur Einzelpakete, Postanweisungen und Zahlkarten nur bis zum Betrage von 50 RM eingeliefert werden. | |||
Manch einer mag sich damals gefragt haben, warum die neue Poststelle mit „Bad Pyrmont A“ benannt wurde, denn Holzhausen war noch selbständig und die Eingemeindung nach Bad Pyrmont noch nicht im Gespräch. Tatsache ist, daß mit dieser Namensgebung Holzhausen schon damals aufgehört hatte zu bestehen, wenigstens postalisch. Ausschlaggebend war dabei, daß nach der Einrichtung der Poststelle die ermäßigte Ortsgebühr — sie galt danach noch bis 1963 — zwischen Holzhausen und Bad Pyrmont weiter bestehen bleiben konnte. Hätte die neue Poststelle den Namen „Holzhausen“ erhalten, so wäre im Verkehr zwischen den beiden Orten die Ferngebühr nötig geworden, laut Postgesetz. Das wollte man verständlicherweise vermeiden. So waren auch Gemeindevorstand und Landrat mit „Bad Pyrmont A“ einverstanden. Holzhausen musste also die eigene Post mit seinem Namen bezahlen. | |||
Von Jahr zu Jahr nahm der Verkehr bei der Poststelle zu. Am 1. 2. 1942 mussten daher die Annahmebefugnisse und der innere Betrieb erweitert werden. Die Poststelle II wurde zur Poststelle I angehoben. Gleichzeitig erhielt sie zur Unterscheidung vom Postamt in der Bathildisstraße die Bezeichnung „Bad Pyrmont 2“. Tischlermeister Heetel blieb auch weiterhin Posthalter. Im Jahre 1951 war er dann aber gezwungen, wegen zu starker geschäftlicher Belastung die Postgeschäfte abzugeben. Neue Posthalterin wurde Frau Irmgard Timm. Die Poststelle wurde, wenn auch notdürftig, im Kellergeschoss ihres Hauses Holzhäuser Str. 6 untergebracht. In der Folgezeit hat sich das Postamt Bad Pyrmont wiederholt ernsthaft bemüht, die Post wieder in größeren Räumen in zentraler Lage unterzubringen, leider vergeblich. Doch im vergangenen Jahr gelang es endlich, im Neubau der Firma Schulze & Co. Räume zu mieten, die alle berechtigten Wünsche erfüllen werden. Man sollte aber gerechterweise bemerken, dass es über die unzulänglichen räumlichen Verhältnisse in der „alten“ Post nie ernste Beschwerden gegeben hat. Das spricht für Einsicht, viel Verständnis und Geduld der Bevölkerung im Ortsteil Holzhausen.<ref>Archiv der Dewezet, Artikel der Pyrmonter Nachrichten vom 06.05.1966</ref> | |||
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Aktuelle Version vom 21. Dezember 2025, 16:15 Uhr

Tischlerei der Fa. Schulze
Rechts Haus Nr. 66, links Haus Nr. 68.
In Nr 66 war das Milchgeschäft Meißner, später Lüdeking, angesiedelt. Heute ist dort der Sitz von Raumausstatter Stolte.
Nr 68 wurde später abgerissen und durch ein Mehrfamilienhaus ersetzt, in dem einige Jahre die Holzhäuser Postfiliale untergebracht war.
Zur Eröffnung der Postfiliale im Mai 1966 erschien in den Pyrmonter Nachrichten folgender Artikel:

Holzhausen opferte der Post seinen Namen 35 Jahre Postamt Bad Pyrmont / Zum Jubiläum neue Räume In wenigen Tagen wird im Neubau der Firma Carl Schulze & Co., Schillerstraße 68, ein Annahme-Postamt eröffnet. Das gibt uns den Anlass zu einem Rückblick auf die Geschichte des Postamtes in Holzhausen. Genau vor 35 Jahren, am 1. Mai 1931, wurde in der damals noch selbstständigen Gemeinde Holzhausen in der Schillerstraße 84 die Poststelle Bad Pyrmont A eingerichtet. Die Führung der Dienstgeschäfte übernahm Tischlermeister Heetel. Das war eigentlich recht spät, waren doch in einigen Nachbardörfern Poststellen — man sagte damals Agenturen — schon weit früher eingerichtet worden: in Elbrinxen 1883, in Löwensen 1898 und in Kleinenberg 1908. Daß es in Holzhausen erst später dazu kam, lag vor allem an der Nähe Bad Pyrmonts. Zwei bis drei km zur nächsten Post hielt man damals ohne weiteres für zumutbar. 1931 aber war es dann doch an der Zeit, den Holzhäusern diese Wege abzunehmen. Auch waren die Annahmebefugnisse der neuen Poststelle nur beschränkt; es konnten zum Beispiel nur Einzelpakete, Postanweisungen und Zahlkarten nur bis zum Betrage von 50 RM eingeliefert werden. Manch einer mag sich damals gefragt haben, warum die neue Poststelle mit „Bad Pyrmont A“ benannt wurde, denn Holzhausen war noch selbständig und die Eingemeindung nach Bad Pyrmont noch nicht im Gespräch. Tatsache ist, daß mit dieser Namensgebung Holzhausen schon damals aufgehört hatte zu bestehen, wenigstens postalisch. Ausschlaggebend war dabei, daß nach der Einrichtung der Poststelle die ermäßigte Ortsgebühr — sie galt danach noch bis 1963 — zwischen Holzhausen und Bad Pyrmont weiter bestehen bleiben konnte. Hätte die neue Poststelle den Namen „Holzhausen“ erhalten, so wäre im Verkehr zwischen den beiden Orten die Ferngebühr nötig geworden, laut Postgesetz. Das wollte man verständlicherweise vermeiden. So waren auch Gemeindevorstand und Landrat mit „Bad Pyrmont A“ einverstanden. Holzhausen musste also die eigene Post mit seinem Namen bezahlen. Von Jahr zu Jahr nahm der Verkehr bei der Poststelle zu. Am 1. 2. 1942 mussten daher die Annahmebefugnisse und der innere Betrieb erweitert werden. Die Poststelle II wurde zur Poststelle I angehoben. Gleichzeitig erhielt sie zur Unterscheidung vom Postamt in der Bathildisstraße die Bezeichnung „Bad Pyrmont 2“. Tischlermeister Heetel blieb auch weiterhin Posthalter. Im Jahre 1951 war er dann aber gezwungen, wegen zu starker geschäftlicher Belastung die Postgeschäfte abzugeben. Neue Posthalterin wurde Frau Irmgard Timm. Die Poststelle wurde, wenn auch notdürftig, im Kellergeschoss ihres Hauses Holzhäuser Str. 6 untergebracht. In der Folgezeit hat sich das Postamt Bad Pyrmont wiederholt ernsthaft bemüht, die Post wieder in größeren Räumen in zentraler Lage unterzubringen, leider vergeblich. Doch im vergangenen Jahr gelang es endlich, im Neubau der Firma Schulze & Co. Räume zu mieten, die alle berechtigten Wünsche erfüllen werden. Man sollte aber gerechterweise bemerken, dass es über die unzulänglichen räumlichen Verhältnisse in der „alten“ Post nie ernste Beschwerden gegeben hat. Das spricht für Einsicht, viel Verständnis und Geduld der Bevölkerung im Ortsteil Holzhausen.[1]
- ↑ Archiv der Dewezet, Artikel der Pyrmonter Nachrichten vom 06.05.1966