Holzhausen - Schillerstraße 84
Tischlerei und Poststelle Schillerstraße 84 (H#10) früher erste Holzhäuser Schule
Ein Blick auf die Schillerstraße 84; damals hieß sie wohl "Straße der SA" 84 und ganz früher bis 1938 Holzhausen #10.
Das Bild zeigt das Haus der Familie Heetel in den 1930er Jahren, die seinerzeit hier eine Tischlerei sowie die Holzhäuser Poststation betrieb, weshalb der große rote Briefkasten in der Mitte des Zaunes angebracht war. So schrieb Horst Luttmann in seinen Erinnerungen "Wir Kinder vom Holzhäuser Lichtturm" im Dezember 2019.
Bei den abgebildeten auf dem Zaun sitzenden Kindern soll es sich um Lydia und Rudi Heetel handeln.
"1850 (1858? siehe unten) gründete der Tischlermeister Dietrich Heetel in Holzhausen eine Bau- und Möbeltischlerei, die zu einem weit über Pyrmonts Grenzen hinaus bekannt gewordenen Unternehmen entwickelt wurde. 1950 kann der Inhaber, Tischlermeister Rudolf Heetel, der 1925 das Geschäft von seinem Vater August Heetel übernahm, sein 25jähriges Meisterjubiläum feiern. Anlässlich der Hundertjahrfeier hatte Rudolf Heetel seine Belegschaft zu einer Feierstunde eingeladen, in der er die Entwicklung des Betriebes aus kleinsten Anfängen heraus schilderte und zwei Mitarbeitern, 25 Jahre bei ihm tätig waren, in besonderer Weise dankte und ihnen Geschenke überreichte, Außerdem erhielten die Jubilare — Albert Meyer und Robert Jonas — je ein Ehrendiplom der Handwerkskammer, in denen ihnen für die in guten und schlechten Zeiten geleisteten treuen Dienste Dank und Anerkennung ausgesprochen wurde. Nach dieser kleinen Betriebsfeier bestiegen sämtliche Mitarbeiter mit ihren Angehörigen einen Omnibus zum Betriebsausflug nach Neuhaus im Solling." [1]
"Über eine Gemeindeschule in einem gesonderten Gebäude berichtet zuerst um 1753 das Holzhäuser Brandkataster. 1819 beanstandete der damalige Ortsschulinspektor Winterberg die Schulstube in Holzhausen als zu klein und dunkel. Wie das 2. Saalbuch von 1758 ausweist, handelte es sich um ein von der Gemeinde auf ihrem Grundstück erbautes Gebäude, das zwischen Conrad Friedrich Böger und Heinrich Bernd Steinmeyer gelegen war. Später wurde dieses Gebäude “Heetelschule” genannt. “Zu diesem Schulhaus gehörten ein Pflanzgarten hinter dem Hause, ungefähr 1/8 Morgen und ein Kohlgarten in dem Meergrund zwischen dem Walde und Johann Heinrich Schlosmüller liegend 1/2 Morgen.“ Die Gemeinde schaffte Abhilfe; und das geschah in der für den damaligen Gemeinderat sehr typischen Weise: 1854 verlangte die Waldecker Aufsichtsbehörde, das “Hohe Consistorium” in Mengeringhausen, erneut die Verbesserung der Schulverhältnisse in Holzhausen. Es sollte ein neues Schulhaus gebaut und endlich für die knapp 200 Kinder ein 2. Lehrer eingestellt werden. Am 29. August. 1854 beschloß der Rat “nach sorgfältiger Prüfung" beides sei nicht möglich, da die Steuerkraft bereits anderweitig hinreichend in Anspruch genommen werde. Außerdem bedeute ein 2. Lehrer auch den Bau eines neuen Schullokals. Es könne bei dem einen guten Lehrer bleiben, der ja bereits jahrelang die gleiche Anzahl von Kindern unterrichtet habe. Daraufhin wurde die Aufsichtsbehörde deutlicher und zitierte den § 8 des Schulgesetzes von 1846, nach dem nicht mehr als 130 Kinder auf dauernd unter einem Lehrer vereinigt sein dürfen. Die Gemeinde antwortete mit Beschluß vom 12. September 1854 der § 8 sehe auch vor, dass ausnahmsweise ein “Schulgehülfe" angenommen werden könne, wenn zunächst die notwendigen Mittel noch nicht beschafft werden könnten. Es folgte wieder der Hinweis auf die langjährige, gute Erfahrung mit nur einem Lehrer bei gleichbleibender Schülerzahl.
Als Antwort darauf muss Waldeck wohl sehr eindeutig Druck ausgeübt haben; denn am 31 .Oktober 1854 beschloss der Gemeinderat ein neues Schulhaus zu bauen, damit bereits ab Michaelis 1857 der 2. Lehrer seinen Unterricht beginnen kann. Ferner ging es dann darum, das alte Schulhaus zu verkaufen, um Mittel für den Neubau zu gewinnen. Dieses Gebäude (heute Schillerstraße 84) wurde 1858 vom Tischler Heetel, der aus Hagen zugezogen war, der Gemeinde abgekauft.[2]"
Ab 1965 verkauften Adolf Börsing und Hermann Hoppe hier Öfen