Schwimmbad-Erinnerungen
Nach meinem letzten Post, kamen doch plötzlich viele Erinnerungen hoch. Zuerst einmal die Schwimmmeister, die mich an Bord holten. Heinz Fischer, der deutsche Stabsunteroffizier im besten Sinne, geradlinig, mit großer Autorität und von unglaublicher Beliebtheit. Klaus Möller ( Bild 1 ), der nette Hamburger mit dem Seemannsgang, fachlich extrem versiert, der aber auch mal donnernd aus der Haut fahren konnte. Sie waren der natürliche Gegenpart, zum durchaus speziellen Chef, Ralfi Gutjahr. und natürlich Sigi Seidel, die Vorlage zum Baywatch-Star David Haselnuss. War schon ein Schauspiel, wenn jemand in Not geriet, er sich die Kleider vom Leib riss ( so kam sein muskulöser Körper besonders gut zur Geltung ) und dann in Richtung des Ertrinkenden hechtete. Ich versuchte es lieber ( so wie es von Klaus gelernt hatte ) zuerst mit der Stange. War auch sicherer.
Den wichtigsten Mann sehen wir aber in Bild 2 ( sorgte in meinem Fall auch für eine angemessene Bezahlung ). Das Bild zeigt, wie Steinmeiers Günther von Schlutters Heinz zur Ernennung ( komischerweise erst im 2ten Anlauf...... Entschuldigung - Erinnerungen holen mich gerade ein und ich habe einen leichten Lachanfall...) zum Stadtkämmerer gratuliert. Man möge mir verzeihen, aber für mich sieht Herr Demuth aus, als habe er gerade eine Kröte verschluckt. Das Bild ist einfach zu und zu schön! Aber nun zu Günther, damals noch Bauamt. Das Schwimmbad war sein absolutes Steckenpferd. Für manchen erweckte es durchaus den Eindruck, als wäre es sein persönliches Eigentum. Natürlich hatte er auch seinen persönlichen Schlüssel und den eigenen Spind im Schwimmmeisterraum. Ich glaube, nach seiner Pensionierung, traute sich erst niemand, ihm den Schlüssel wieder abzunehmen.
Bild 3 habe ich speziell für Hans-Joachim Weiß eingefügt. Es zeigt das Bad kurz vor dem Bau des Wellenbads. Bei dem Herrn und den Jungs, am vorderen Bildrand, kann man unseren heißgeliebten Kicker erahnen. Eine Geschichte möchte, muss, ich aber noch erzählen. Nach dem Wellenbetrieb läuft ein sichtlich stark erregter Mann auf mich zu: Herr Ffwimmeifter, Herr Ffwimmeifter, ich habe mein Gebiff verloren. Ich drehe auf dem Absatz um, renne zum Schwimmmeisterraum, greife mir dort die Taucherbrille, die links an der Tür, in einem Fach unter dem Tisch liegt. Wieder zurück, im Laufen noch die Brille aufgesetzt und sofort mit elegantem Fußsprung in den Tiefenbereich des Beckens abgetaucht. Glücksfall der Geschichte, ich entdecke ein Gebiss, kurz bevor es unter den Rampenplatten, und damit, bis zur nächsten Revision verschwindet. Wieder festen Boden unter den Füßen, überreiche ich das gute Stück an den, kurz vor einem Herzinfarkt stehenden, Mann. Mit zitternden Händen schiebt er es sich sofort in den Mund. Glückliche strahlende Augen: Passt!!!! So lernt man wahre Dinge des Lebens schätzen. Für heute aber erstmal genug.
Vielen Dank an das Stadtarchiv für die Fotos.
(Dieter Rosenbaum in der FB-Gruppe Alt Bad Pyrmont im Juni 2022)
