Friedrich Gösling

Aus Geschichtliches aus Bad Pyrmont

Baumeister Friedrich (Fritz) Gösling wurde am 24.06.1837 in Holzhausen geboren und starb am 17.07.1899 in Pyrmont. Als Unternehmer und Architekt gründete er Mitte der 1860er Jahre an der Schellenstraße eine Ziegelei. Gösling leitete den Bau der Pyrmonter Stadtkirche, gestaltete die Oesdorfer Kirche neu, entwarf das Kriegerdenkmal am Kaiserplatz und erbaute den Spelunkenturm. (u.v.m).

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Er stammte aus einer alten Pyrmonter Familie, die im 18. und 19. Jahrhundert über mehrere Generationen das Amt des Pyrmonter Postmeisters ausfüllte. Gösling studierte von 1855–1862 an der Polytechnischen Schule in Hannover und war dort u. a. Schüler des Königlichen Baurats Conrad Wilhelm Hase. Als Mitarbeiter im Architekturbüro von Adelbert Hotzen wirkte er mit bei der Planung und Ausführung des Schlosses in Hastenbeck.


Nach seinen Lehr- und Wanderjahren ließ sich Gösling zunächst als Baumeister und selbstständiger Architekt in seiner Vaterstadt nieder. Später gründete er die Ziegelei an der Schellenstraße.


1872, im Alter von 35 Jahren, beteiligte er sich am ersten Architektenwettbewerb für das neu zu errichtende Reichstagsbebäude in Berlin. Seine Entwürfe erregten damals großes Aufsehen, wurden aber nicht verstanden und abgelehnt. Aber man spürte schon den Visionär, der einen persönlichen, zukunftsweisenden Stil entwickelte hatte.


Diese Arbeiten stehen ebenso im Mittelpunkt der Ausstellung wie sein Leben und Wirken in der Kurstadt. Die Spannweite der Göslingschen Bauten in Pyrmont reichte von der Schlachterei bis zur prächtigen Kurvilla. Er war aktives Mitglied im Kurverein und Vorsitzender der »Spelunken-Gesellschaft« – der »Oberhalunke«. In Bad Pyrmont sind noch einige Gebäude nach Plänen Friedrich Göslings zu bewundern, andere wurden noch nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen oder modernisiert – manchmal bis zur Unkenntlichkeit gegenüber dem ursprünglichen Zustand. Eine sehenswerte Ausnahme stellt die gerade erst renovierte Gösling-Villa in der Altenaustraße 7 dar.[1]



  1. Museum im Schloss, Informationen zu den ausgestellten Werken, ihren Künstlern und deren Hintergrund, sowie dem Anlass der Ausstellung. https://www.museumpyrmont.de/vergangene-sonderausstellung