Pyrmont - Brunnenstraße 11

Aus Geschichtliches aus Bad Pyrmont
Kur- und Badehaus Gustav Mundhenk um 1920

Das Haus Nr. 11 in der Brunnenstraße blickte bei dieser Aufnahme wahrscheinlich schon auf eine fast 80jährige Geschichte als private Badeanstalt zurück, sofern ich mit einem geschätzten Aufnahmejahr um 1920 richtig liege. Der Brunnenkommissar Wiegand errichtete 1843, andere Quellen sprechen von 1870, hier die erste private Badeanstalt mit, das ist jetzt wieder synchron in beiden Quellen, sechs Badekabinen für Moor-, Salz-, Fichtennadel-, Malz- und Kleiebäder. Heute würde man sagen: "Wellness pur".

Im Adress- und Auskunftsbuch des Fürstentums Pyrmont aus dem Jahr 1910 warb Wiegands Nachfolger Hugo Günther für die "Aelteste Moorbadeanstalt am Platze". Später war es Gustav Mundhenk, der, die Tradition fortsetzend, auf dieser Ansichtskarte sowie anderen Publikationen für das Haus, oder besser Doppelhaus, bestehend aus Badehaus und Cafe und Pension, warb.

Im Jahr 1939 war Gustav Mundhenk mit seinem Moorbadehaus noch im Wohnungsanzeiger von Bad Pyrmont gelistet, mit 25 Betten und 10 Privat-Bädern bei Übernachtungspreisen zwischen 1,75 und 2,50 RM. Danach verläuft sich in meinen Unterlagen die Spur. Viellecht fiel es ja wie viele andere historische Gebäude der Brunnenstraße in den 1950er Jahren der damals vorherrschenden Meinung zum Opfer, fragwürdige Romantik zu beseitigen und Fachwerk durch Eisen und Glas zu ersetzen und damit eine helle Geschäftsstraße mit modernen Ladenfronten zu errichten, wie die Pyrmonter Nachrichten am 23.03.1956 vollmundig belehrend berichteten.


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