Holzhausen, Grießemer Straße

Aus Geschichtliches aus Bad Pyrmont
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Vor 1938 Rathaus der selbständigen Gemeinde Holzhausen. Daneben die Räume der Spar- und Darlehenskasse

Grießemer Straße 19 - Alte Schule(H#49), ab 1929 Rathaus

Hier wohnten:
1913
1927
1939
1949
Wilhelm Holzmann, Konrektor
Erwin Brauß, Lehrer
Albert Brauß, Pensionär
Wilhelm Wiesemann, Lehrer
Stadt Bad Pyrmont , Rathaus II
Max Kühntop, Oberwachtmeister
Hanni Deiters, Kindergärtnerin
Gerhard Bitterling
Heinrich Böning, Polizeimeister i.R.
Erwin Ferchland, Schriftsetzer
Erich Kappmeyer, Elektromeister
Heinz Keuneker, Dentist

(Es ist jeweils nur das "Familienoberhaupt" aufgeführt; Eigentümer, soweit bekannt, hervorgehoben und mit Straße/Nr, falls nicht hier wohnend)


Vom Landkreis Hameln-Pyrmont geschaffen - Ein Artikel in den Pyrmonter Nachrichten vom 09.12.1955:

Aus dem Artikel in den Pyrmonter Nachrichten vom 09.12.1955

Um- und Neubau der Kreisberufsschule

Einweihungsfeier in Bad Pyrmont

"Die Einweihung der neuen Kreisberufsschule in Pyrmont soll kein Fest werden. Nur zu einer kleinen Feier haben wir uns heute hier eingefunden, denn die Verwaltung hat nichts weiter als ihre Pflicht getan." Mit diesen Worten begrüßte Landrat Thiel gestern die Vertreter des Landkreises, des Kreistages, die Spitzen der Stadt, die Schulleitung, das Lehrerkollegium und die Schülerschaft der neuen Schule. Als Vertreter der Regierung überbrachte Oberregierungsrat Käsel auch die Grüße von Frau Regierungspräsident Bähnisch.

Oberkreisdirektor Weise unterstrich, dass das Vertrauen zur Verwaltung nur durch planvolle Verwendung der Gelder erhalten werden könne. Mit sichtlicher Befriedigung konnte er feststellen, dass zwischen dem Landkreis und der Stadt Bad Pyrmont noch nie ernsthafte Spannungen bestanden haben.

Einig waren sich sämtliche Redner und die Anwesenden über die Leistung von Baurat Engel, der für den Entwurf und die Leistung des Baues verantwortlich zeichnet. Ihm galt daher auch der besondere Dank.

Anhand einiger Skizzen gab er noch einmal einen kurzen Überblick über den Werdegang des Schulgebäudes, in dem sich noch vor vier Jahren nur vier Klassenräume und eine behelfsmäßige Küche befanden. 1953 kamen dann vier weitere Räume, ein Waschraum, Toiletten-Anlagen und ein Werkraum hinzu. Das alte Gebäude wurde bis auf die Grundmauern, die noch zu verwenden waren, abgebrochen und wesentlich erweitert und modernisiert wiederaufgebaut. Der Speiseraum wurde beträchtlich vergrößert, ein neues Treppenhaus entstand und ein Ausgang nach hinten verringert sehr stark die Gefahr von Verkehrsunfällen, die bisher bestand, da die Schüler oft durch die vordere Tür des alten Gebäudes hinausstürzten auf die sehr belebte Grießemer Straße. Ferner wurde in allen Räumen Gasheizung eingebaut. Jetzt umfasst das Schulgebäude zehn Klassenräume und zahlreiche Nebenräume, wie Bücherei, Lehrerzimmer, Bügelzimmer, Lehrmittelzimmer und andere.

Schuldirektor Berstermann gab einen ausführlichen Rückblick auf die historische Entwicklung der Schule und bemerkte schmunzelnd, dass man eigentlich nicht nur eine, sondern zwei Jubiläen feiern könne. Vor hundert Jahren wurde nämlich nicht nur das alte Schulgebäude errichtet, sondern auch die Fortbildungsschule als Vorläufer der heutigen Berufs- und Gewerbeschule gegründet. Die Grafschaft Waldeck-Pyrmont sei hier ganz besonders fortschrittlich gewesen. Mit großer Befriedigung konnte Direktor Berstermann feststellen, dass die Nachfrage nach Abgangsschülern der Kreisberufsschule sehr groß ist, ebenso die Anmeldung. Es könnten gar nicht alle aufgenommen werden. Man werde daher bald Doppelklassen einrichten müssen.

Höhepunkt der Einweihungsfeierlichkeit war die Übergabe des Schlüssels durch Kreisbaurat Engel an den Oberkreisdirektor und von diesem an Schuldirektor Berstermann.

In allen Reden kam nicht nur immer wieder der Dank an die leitenden Stellen der Bauplanung und der Verwaltung zum Ausdruck, sondern auch an alle Mitarbeiter und Helfer, wobei besonders vermerkt werden konnte, dass nur Handwerker aus dem Landkreis an dem Bau mitgewirkt haben.

Mehrere stimmungsvolle Lieder, gut einstudiert und vorgetragen von einem Mädchenchor der Handelsschule unter Leitung von Frau Niehaus, trugen wesentlich zu dem festlichen Rahmen der Veranstaltung bei.

"Ich wünschte, ich wäre als Mädchen geboren"

Bei einem Rundgang durch das Gebäude konnten sich die Besucher überzeugen, dass die verantwortlichen Stellen wirklich sinnvoll und fortschrittlich geplant und gebaut hatten. Kreisbaurat Engel bekam hier erneut viel ehrliche Anerkennung. Bewundert wurden die zweckmäßig und freundlich eingerichteten Klassenräume, in denen an alles gedacht wurde: an schallschluckende Decken und Fußböden, an ausreichende Beleuchtung und sogar an ein Waschbecken. Ferner machte der anheimelnde Speisesaal großen Eindruck, dessen Wirkung noch durch ein Gemälde erhöht wird, das sich in sehr lebendig-bunten Farben über eine ganze Wand hinzieht und Szenen und Bauwerke aus der Geschichte des Weserberglandes zeigt. Eine angenehme Neuerung für Fahrschüler und für die Pausen ist der große, ebenfalls sehr gemütliche Aufenthaltsraum, der gleichzeitig als Vorraum für verschiedene Klassenzimmer dienen kann.

Besonders eingehend beschäftigten sich die Männer jedoch mit der Küche, und wenn man Oberkreisdirektor Weise in den Inhalt der Schubladen vertieft oder Oberregierungsrat Käselau im „fachlichen Küchengespräch" mit den Mädchen sah, wurde man an das launige Wort von Herrn Käselau erinnert: "Beim Anblick der Küche wünschen wir Männer uns wirklich, als Mädchen geboren zu sein!“


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