Dunsthöhle
Die Dunsthöhle in Bad Pyrmont ist ein einzigartiges Naturphänomen. Sie befindet sich in einem ehemaligen Steinbruch am Helvetiushügel, etwa einen Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Bereits im 17. Jahrhundert bemerkten Steinbrucharbeiter, dass aus dem Boden ein unsichtbares Gas austrat, das bei Tieren und Menschen zu Bewusstlosigkeit führte. Erst später wurde erkannt, dass es sich um Kohlendioxid (CO₂) handelt, das schwerer als Luft ist und sich in Bodennähe sammelt.
Im Jahr 1712 untersuchte der Brunnenarzt Dr. Johann Philipp Seip das Phänomen und ließ 1720 die Grotte zur sogenannten „Schwefelhöhle“ ausbauen. Nachdem festgestellt wurde, dass kein Schwefel vorhanden war, wurde sie in „Dunsthöhle“ umbenannt. Die Höhle wurde mehrfach umgestaltet, zuletzt im Jahr 2000 im Rahmen der Expo 2000.
Heute ist die Dunsthöhle eine beliebte Sehenswürdigkeit. Besucher können Experimente beobachten, bei denen Seifenblasen auf der unsichtbaren CO₂-Schicht „tanzen“. Zudem wird das ausströmende CO₂ therapeutisch genutzt, beispielsweise zur Förderung der Durchblutung und Behandlung von Hauterkrankungen.