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'''1694''' | '''1694''' | ||
Am 8. Juni 1694 wurden die Bewohner der „Oberen Grafschaft“ in den Pyrmonter Bergdörfern vollständig von ihrem „Mühlen- und Mahlzwang“ zur Dringenauer Mühle im Pyrmonter Tal befreit. In einer Urkunde des Grafen Christian Ludwig von Waldeck und Pyrmont (1635-1706) wurde ihnen bestätigt, eine Windmühle auf eigene Kosten zu erbauen und sie gemeinschaftlich zu betreiben. Seitens der gräflichen Herrschaft wurde den Bauern in dieser Zeit noch angeordnet, in welcher Mühle sie das Korn zu mahlen hatten. Dadurch wurden die landeseigenen Mühlen vor fremder Konkurrenz aus dem „Ausland“ geschützt und die erwirtschafteten steuerlichen Einnahmen und Erträge konnten kontrolliert und effizient direkt in die gräfliche „Chatoulle“ fließen. | |||
Vorausgegangen war ein langjähriger Streit mit dem "Müller in der Dringenau", dem die Bauern der einzelnen Dörfer auf dem Berge zusammen mit ihrem Neersener Pastor Franz Ramm vorwarfen für das gelieferte Korn zu wenig Mehl oder Schrot abgegeben zu haben. Allerdings blieben sie für diesen gravierenden Vorwurf den Beweis schuldig und wurden daraufhin zu einer enorm hohen Geldstrafe von 50 Reichstalern, etwa dem Kaufpreis von 2 ½ Morgen Land, verurteilt. Die den fünf "Berggemeinden" gemeinschaftlich gehörende Windmühle wurde an einen Müller verpachtet. Die Pachterträge wurden prozentual "nicht an alle Gemeindebewohner, sondern nur an diejenigen, welche die Mühle früher gebaut haben" ausgezahlt. Später verwandte man die Windmühlenpacht und den Mühlenzins zur Unterhaltung der Kirche und des Pfarrhauses des Kirchspiels Neersen | |||
Die Fotografie zeigt die letzte Baufassung der "Windmühle auf dem Berge" etwa um 1920. Zusehen ist Windmüller Albert Busse mit seiner Tochter Alma, einem Müllergesellen und weiteren Mahlgästen. Albert Busse, der in Feldbergen bei Hildesheim ebenfalls eine Windmühle betrieb und die Mühle bereits 1923 wieder verkaufte, stattete die Windmühle noch mit einem großen Turbinenrad aus, zusätzlich konnte sie auch im Falle einer Windflaute mit einem Motor betrieben werden. Im Spätsommer des gleichen Jahr brannte die Windmühle während eines heftigen Gewitters ab und wurde dann später nicht wieder aufgebaut. | |||
Die Fotografie zeigt die letzte Baufassung der "Windmühle auf dem Berge" etwa um 1920. Zusehen ist Windmüller Albert Busse mit seiner Tochter Alma, einem Müllergesellen und weiteren Mahlgästen. Albert Busse, der in Feldbergen bei Hildesheim ebenfalls eine Windmühle betrieb und die Mühle bereits 1923 wieder verkaufte, stattete die Windmühle noch mit einem großen Turbinenrad aus, zusätzlich konnte sie auch im Falle einer Windflaute mit einem Motor betrieben werden. Im Spätsommer des gleichen Jahr brannte die Windmühle während eines heftigen Gewitters ab und wurde dann später nicht wieder aufgebaut | |||
W.W.[[Datei:P3829 Baarsen V.jpg|mini|Postkarte von Baarsen um 1910]] | W.W.[[Datei:P3829 Baarsen V.jpg|mini|Postkarte von Baarsen um 1910]] |