Die Pyrmonter Pferdebahn: Unterschied zwischen den Versionen
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187x-Pferdebahn vor dem Alten Fritz.jpg|Pferdebahn vor dem Alten Fritz, 1879 | 187x-Pferdebahn vor dem Alten Fritz.jpg|Pferdebahn vor dem Alten Fritz, 1879 | ||
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1910-Alter-Fritz.jpg|Gleis-Ende am Alten Fritz | 1910-Alter-Fritz.jpg|Gleis-Ende am Alten Fritz | ||
1900-Bahnhof mit Pferdebahn.jpg|Bahnhof mit Pferdebahn | 1900-Bahnhof mit Pferdebahn.jpg|Bahnhof mit Pferdebahn |
Version vom 15. September 2024, 15:44 Uhr
Die Pyrmonter Pferdebahn beförderte zwischen 1879 und 1925 Kurgäste und Einwohner im Stadtgebiet.
Es gab zwei Linien, die Rote und die Blaue, die durch Fähnchen an den Wagen gekennzeichnet waren. Es wurden zunächst drei offene Sommerwagen und zwei geschlossene Winterwagen von der Kasseler Pferdebahn angeschafft. Später kamen noch zwei weitere Wagen hinzu. Jeder Wagen hatte zwei Sitzreihen mit 20 Sitzplätzen.
Die rote Linie führte vom Alten Fritz in der Brunnenstraße die Kirchstraße entlang zum Kaiserplatz und von dort zum Bahnhof.
Die blaue Linie führte bis zum Solebadehaus. Diese fuhr ebenfalls ab Alten Fritz die gleiche Strecke, fuhr auf dem Weg Richtung Bahnhof jedoch am Neubrunnenweg, an der Wolfgangquelle (damals noch Salztrinkquelle) vorbei zum Unteren Badehaus des Solebadehauses, unter dessen Glasschutzdach die Fahrgäste aussteigen konnten.
Ebenfalls am Kaiserplatz führte eine Abzweigung zum Unterstellplatz am Waisenhof. Haltestellen zwischen Start- und Endstelle auf den beiden Linien waren
- die Wigandsche Badeanstalt (später Mundhenk, dann Schweers, heute Schwager),
- die Einmündung der Altenaustraße in die Brunnenstraße,
- Brunnenplatz,
- Altenauplatz,
- Kaiserplatz,
- Drakestraße,
- Göslings „Nelkenburg" (heute Altbau Gymnasium),
- Oesdorfer Straße/Ecke Bahnhofstraße und
- die Abzweigung Neubrunnenweg
Die Fahrten kosteten anfänglich für eine einfache Fahrt 20 Pfennig (innerhalb des Stadtgebiets 10 Pfennig), Rückfahrtkarte 30 Pfennig, Monatskarte 5 Reichsmark, Saisonkarte 10 Reichsmark.
1925, mit dem Ende der Pferdebahn-Ära, wurden die Pferde als Kutschpferde eingesetzt. Routinemäßig sollen sie aber eine Zeitlang noch wie gewohnt an den vorherigen Haltestellen angehalten haben, bis ein bekanntes Klingelzeichen erklang.
Das nachfolgende Entfernen der Schienen von den Straßen ließ sich die Stadt 70.000 Reichsmark kosten und dauerte bis in die 1930er Jahre hinein.
Weitere interessante Informationen sind hier zu finden, https://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenbahn_Bad_Pyrmont, wo auf Dieter Höltges Buch [1] verwiesen wird.
Dieses Bild wurde 1925 von Paul Stecher wahrscheinlich auf dem Waisenhof aufgenommen und zeigt die Pferdebahn Nr.2 mit
- dem Geschäftsführer der Bahngesellschaft Fritz Bussemeier in der Mitte des Bildes - nach ihm benannt wurde aufgrund seines dortigen Grundbesitzes der Bussemeierweg (Verbindungsweg zwischen Süd- und Bahnhofstraße),
- rechts neben ihm der Holzhäuser Pferdebahnschaffner Hermann Scheller (wohnhaft Am Bache 4a), den die Kinder im Winter manchmal für den Weihnachtsmann hielten, der 1916 in Rente ging und 74jährig im Jahr 1926 verstarb
- und wahrscheinlich auch Fritz und Louis Reese, die später den Fahrdienst versahen.
Links
Pyrmonter Straßenbahn auf de-academic.com (Deutsche Wikipedia)
Literatur
- ↑ Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland. Band 2: Niedersachsen/Bremen. EK-Verlag, Freiburg 1987, ISBN 3-88255-336-7