Eichenborn: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Geschichtliches aus Bad Pyrmont
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'''1536'''


(Beschreibung von Eichenborn)
Eichenborn wird 1536 genannt und ist wohl als das jüngste Dorf der Hochebene anzusehen. Da vor 1500 keinerlei Hinweise in den Urkunden über Eichenborn zu finden sind, betrachtete Heimatforscher Heinrich Jonas den Ort als eine Art "Filialsiedlung" von Neersen. Über diese Vermutung kommen laut der „Bergdörfer Forschung“ viele Hinweise in Betracht.
 
 
'''1621'''
 
Im Oktober 1621 marschierten erstmals neugeworbene Söldnertruppen des Herzogs Christian von Braunschweig, auch „der Tolle Christian“ genannt, in die Grafschaft Pyrmont ein als ihnen die Herrschaft in Wolfenbüttel keine weitere Aufenthaltsgenehmigung mehr gestattete. Überliefert ist, dass sich eine dieser Abteilungen eigenmächtig in der „Oberen Grafschaft“ im Kirchdorf Neersen auf der Ottensteiner Hochebene einquartieren wollte, worauf aber von den Neersener Einwohnern Sturm geläutet wurde und sich daraufhin die ängstlich gewordenen Söldner nach Eichenborn zurückzogen. Um sich hier Unterkunft zu verschaffen, verjagten sie gewaltsam die Eichenborner Bewohner und plünderten anschließend kräftig in den leerstehenden Häusern. Ein Großteil der Männer kampierte „bey verschiedenen großen angezundeten feuern“ in einem Feldlager außerhalb des Dorfes auf freiem Feld. Als den Eichenbornern etwa dreißig Männer aus Großenberg  zur Hilfe eilten, kam es zu den ersten Kampfhandlungen des Dreißigjährigen Krieges im Bereich der  Pyrmonter Bergdörfer. Die Dörfer Eichenborn, Großenberg und Neersen sowie Orte Oesdorf und Löwensen im Pyrmonter Tal sollen in diesem Zusammenhang komplett ausgeplündert worden sein. Im Oktober 1623 besetzten Regimenter des berüchtigten Heerführers Johann T’Serclaes Tilly die gesamten zehn Dörfer der Grafschaft Pyrmont. 
 
W.W.

Version vom 9. April 2024, 16:29 Uhr



1536

Eichenborn wird 1536 genannt und ist wohl als das jüngste Dorf der Hochebene anzusehen. Da vor 1500 keinerlei Hinweise in den Urkunden über Eichenborn zu finden sind, betrachtete Heimatforscher Heinrich Jonas den Ort als eine Art "Filialsiedlung" von Neersen. Über diese Vermutung kommen laut der „Bergdörfer Forschung“ viele Hinweise in Betracht.


1621

Im Oktober 1621 marschierten erstmals neugeworbene Söldnertruppen des Herzogs Christian von Braunschweig, auch „der Tolle Christian“ genannt, in die Grafschaft Pyrmont ein als ihnen die Herrschaft in Wolfenbüttel keine weitere Aufenthaltsgenehmigung mehr gestattete. Überliefert ist, dass sich eine dieser Abteilungen eigenmächtig in der „Oberen Grafschaft“ im Kirchdorf Neersen auf der Ottensteiner Hochebene einquartieren wollte, worauf aber von den Neersener Einwohnern Sturm geläutet wurde und sich daraufhin die ängstlich gewordenen Söldner nach Eichenborn zurückzogen. Um sich hier Unterkunft zu verschaffen, verjagten sie gewaltsam die Eichenborner Bewohner und plünderten anschließend kräftig in den leerstehenden Häusern. Ein Großteil der Männer kampierte „bey verschiedenen großen angezundeten feuern“ in einem Feldlager außerhalb des Dorfes auf freiem Feld. Als den Eichenbornern etwa dreißig Männer aus Großenberg  zur Hilfe eilten, kam es zu den ersten Kampfhandlungen des Dreißigjährigen Krieges im Bereich der  Pyrmonter Bergdörfer. Die Dörfer Eichenborn, Großenberg und Neersen sowie Orte Oesdorf und Löwensen im Pyrmonter Tal sollen in diesem Zusammenhang komplett ausgeplündert worden sein. Im Oktober 1623 besetzten Regimenter des berüchtigten Heerführers Johann T’Serclaes Tilly die gesamten zehn Dörfer der Grafschaft Pyrmont. 

W.W.