Baarsen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Geschichtliches aus Bad Pyrmont
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'''1694'''
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Am 8. Juni 1694 wurden die Bewohner der „Oberen Grafschaft“ in den Pyrmonter Bergdörfern vollständig von ihrem „Mühlen- und Mahlzwang“ zur Dringenauer Mühle im Pyrmonter Tal befreit. In einer Urkunde des Grafen Christian Ludwig von Waldeck und Pyrmont (1635-1706) wurde ihnen bestätigt, eine Windmühle auf eigene Kosten zu erbauen und sie gemeinschaftlich zu betreiben. Seitens der gräflichen Herrschaft wurde den Bauern in dieser Zeit noch angeordnet, in welcher Mühle sie das Korn zu mahlen hatten. Dadurch wurden die landeseigenen Mühlen vor fremder Konkurrenz aus dem „Ausland“ geschützt und die erwirtschafteten steuerlichen Einnahmen und Erträge konnten kontrolliert und effizient direkt in die gräfliche „Chatoulle“ fließen.
Bereits spätestens seit Ende des 17. Jahrhunderts wurde im Bereich der Pyrmonter Bergdörfer die natürliche Windkraft wirtschaftlich genutzt und eine Windmühle zum Mahlen des Getreides gemeinschaftlich in der Gemarkung Baarsen erbaut. Verschiedene Hinweise, unter anderen auch in den Pyrmonter Salbüchern von 1669, lassen darauf schließen, dass es bereits hier zu noch früherer Zeit eine Windmühle gegeben haben muss, über die bis heute aber keine genaueren Einzelheiten bekannt sind..Am 8. Juni 1694 wurden die Bewohner der „Oberen Grafschaft“ in den Pyrmonter Bergdörfern vollständig von ihrem „Mühlen- und Mahlzwang“ zur Dringenauer Mühle im Pyrmonter Tal befreit. In einer Urkunde des Grafen Christian Ludwig von Waldeck und Pyrmont (1635-1706) wurde ihnen bestätigt, eine Windmühle auf eigene Kosten zu erbauen und sie gemeinschaftlich zu betreiben. Seitens der gräflichen Herrschaft wurde den Bauern in dieser Zeit noch angeordnet, in welcher Mühle sie das Korn zu mahlen hatten. Dadurch wurden die landeseigenen Mühlen vor fremder Konkurrenz aus dem „Ausland“ geschützt und die erwirtschafteten steuerlichen Einnahmen und Erträge konnten kontrolliert und effizient direkt in die gräfliche „Chatoulle“ fließen.


Vorausgegangen war ein langjähriger Streit mit dem "Müller in der Dringenau", dem die Bauern der einzelnen Dörfer auf dem Berge zusammen mit ihrem Neersener Pastor Franz Ramm vorwarfen für das gelieferte Korn zu wenig Mehl oder Schrot abgegeben zu haben. Allerdings blieben sie für diesen gravierenden Vorwurf den Beweis schuldig und wurden daraufhin zu einer enorm hohen Geldstrafe von 50 Reichstalern, etwa dem Kaufpreis von 2 ½ Morgen Land, verurteilt. Die den fünf "Berggemeinden" gemeinschaftlich gehörende Windmühle wurde an einen Müller verpachtet. Die Pachterträge wurden prozentual "nicht an alle Gemeindebewohner, sondern nur an diejenigen, welche die Mühle früher gebaut haben" ausgezahlt. Später verwandte man die Windmühlenpacht und den Mühlenzins zur Unterhaltung der Kirche und des Pfarrhauses des Kirchspiels Neersen
Vorausgegangen war ein langjähriger Streit mit dem "Müller in der Dringenau", dem die Bauern der einzelnen Dörfer auf dem Berge zusammen mit ihrem Neersener Pastor Franz Ramm vorwarfen für das gelieferte Korn zu wenig Mehl oder Schrot abgegeben zu haben. Allerdings blieben sie für diesen gravierenden Vorwurf den Beweis schuldig und wurden daraufhin zu einer enorm hohen Geldstrafe von 50 Reichstalern, etwa dem Kaufpreis von 2 ½ Morgen Land, verurteilt. Die den fünf "Berggemeinden" gemeinschaftlich gehörende Windmühle wurde an einen Müller verpachtet. Die Pachterträge wurden prozentual "nicht an alle Gemeindebewohner, sondern nur an diejenigen, welche die Mühle früher gebaut haben" ausgezahlt. Später verwandte man die Windmühlenpacht und den Mühlenzins zur Unterhaltung der Kirche und des Pfarrhauses des Kirchspiels Neersen


W.W.[[Datei:P3829 Baarsen V.jpg|mini|Postkarte von Baarsen um 1910]]
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Version vom 10. April 2024, 10:56 Uhr




1293

Die im unmittelbaren Bereich des Forsthauses im Mosterholz nachgewiesenen Wölbäcker lassen auf eine Besiedlung bereits in spätsächsischer Zeit schließen. Im Jahre 1293 wird ein gewisser Johann von Bardessen als Bürgermeister der Residenzstadt Lügde genannt.


1311

Das Pyrmonter Bergdorf Baarsen wird im Jahre 1311 urkundlich erwähnt, als Edelherr Simon I. zur Lippe den Ritter Bruno de Vrenke aus dem im Weserraum um Bodenwerder  reich begüterten Adelsgeschlecht von Frenke mit dem Dorf Bardessen belehnte. Im frühen 16. Jahrhundert wurde Baarsen im Jahre 1523 an Grafen Friedrich von Spiegelberg verpfändet.

     

1694

Bereits spätestens seit Ende des 17. Jahrhunderts wurde im Bereich der Pyrmonter Bergdörfer die natürliche Windkraft wirtschaftlich genutzt und eine Windmühle zum Mahlen des Getreides gemeinschaftlich in der Gemarkung Baarsen erbaut. Verschiedene Hinweise, unter anderen auch in den Pyrmonter Salbüchern von 1669, lassen darauf schließen, dass es bereits hier zu noch früherer Zeit eine Windmühle gegeben haben muss, über die bis heute aber keine genaueren Einzelheiten bekannt sind..Am 8. Juni 1694 wurden die Bewohner der „Oberen Grafschaft“ in den Pyrmonter Bergdörfern vollständig von ihrem „Mühlen- und Mahlzwang“ zur Dringenauer Mühle im Pyrmonter Tal befreit. In einer Urkunde des Grafen Christian Ludwig von Waldeck und Pyrmont (1635-1706) wurde ihnen bestätigt, eine Windmühle auf eigene Kosten zu erbauen und sie gemeinschaftlich zu betreiben. Seitens der gräflichen Herrschaft wurde den Bauern in dieser Zeit noch angeordnet, in welcher Mühle sie das Korn zu mahlen hatten. Dadurch wurden die landeseigenen Mühlen vor fremder Konkurrenz aus dem „Ausland“ geschützt und die erwirtschafteten steuerlichen Einnahmen und Erträge konnten kontrolliert und effizient direkt in die gräfliche „Chatoulle“ fließen.

Vorausgegangen war ein langjähriger Streit mit dem "Müller in der Dringenau", dem die Bauern der einzelnen Dörfer auf dem Berge zusammen mit ihrem Neersener Pastor Franz Ramm vorwarfen für das gelieferte Korn zu wenig Mehl oder Schrot abgegeben zu haben. Allerdings blieben sie für diesen gravierenden Vorwurf den Beweis schuldig und wurden daraufhin zu einer enorm hohen Geldstrafe von 50 Reichstalern, etwa dem Kaufpreis von 2 ½ Morgen Land, verurteilt. Die den fünf "Berggemeinden" gemeinschaftlich gehörende Windmühle wurde an einen Müller verpachtet. Die Pachterträge wurden prozentual "nicht an alle Gemeindebewohner, sondern nur an diejenigen, welche die Mühle früher gebaut haben" ausgezahlt. Später verwandte man die Windmühlenpacht und den Mühlenzins zur Unterhaltung der Kirche und des Pfarrhauses des Kirchspiels Neersen

W.W.

Postkarte von Baarsen um 1910