Sennhütte / Burgwaldhof

Aus Geschichtliches aus Bad Pyrmont


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Die Sennhütte, im Pyrmonter Burgwald auf ca. 1000 Fuß Höhe gelegen, muss in der Mitte der 1890er Jahre erbaut worden sein. Die Jahre 1898/99, die Dr. Wilhelm Mehrdorf in seiner Chronik von Pyrmont [1] nannte, können nicht stimmen, da bereits am 18.05.1896 ein "Concert im Restaurationsgarten" in der Dewezet angekündigt und zwei Tage später in selbiger Zeitung von einem gemeinschaftlichen Ausflug des Hannoverschen Gebirgsvereins zur Sennhütte am 18.05. berichtet wurde. Auch über den genannten Eigentümer in der Chronik, C.R. Böger, herrschen Zweifel. Zwar wird ein Gastwirt Böger zwischen 1890 und 1900 in dem Dewezet-Archiv einige Male genannt, aber nicht in Verbindung mit der Sennhütte. Bei den Anzeigen zur Sennhütte bis 1913 im Dewezet-Archiv wird immer nur Georg Quast genannt.

Werbung 1913 Sennhütte

Im Jahr 1916 soll die Sennhütte durch einen Brand zerstört und erst 1920 wieder aufgebaut worden sein [1]. Auch dies ist beim nächsten Besuch im Stadtarchiv zu verifizieren.

Danach bewirtschaftete, so lässt es sich aus den Erzählungen Heinrich Drinkuths ermitteln[2], nach Gastwirt Odermann 1923 der aus Deutsch-Süd-West-Afrika heimgekehrte Daniel ("Dana") Drinkuth, der im Jahr nach seiner Heimkehr die Odermann-Tochter Änne heiratete und selbst viele Jahre die Sennhütte führte.

In den Nachkriegsjahren fanden Leichtathletik-Sportfeste und Reiter-Treffen an der Sennhütte statt und Ende 1955 kaufte der Forstverband Bad Pyrmont das Anwesen und startete im Folgejahr mit einer Renovierung der Sennhütte. Auch ein neues Revier-Forsthaus wurde in der Nähe errichtet. Die Sennhütte mit ihrer Liegewiese erfreute sich durch ihre Abgeschiedenheit und damit Ruhe auch bedingt durch Ausflugsfahrten per Bus auf der Strecke Bomberg-Sennhütte-Erdfällen zunehmender Beliebtheit. In dieser Zeit war die Sennhütte und seine Umgebung als Standort für den noch nicht vorhandenen, aber gewünschten, Golfplatz im Gespräch.

Durch diese Entwicklung wurde die Sennhütte auch aus wirtschaftlicher Sicht attraktiver. Eine Bewerberliste für willige Pächter wurde Ende 1956 eingerichtet. Die Wahl fiel mit Ende der Renovierungszeit im April 1957 auf Siegfried Roßner, der zeitgleich das Hotel Damköhler in der Brunnenstraße führte.



Referenzen

  1. 1,0 1,1 Mehrdorf/Stemmler: Chronik von Bad Pyrmont, 2.Auflage 1985
  2. Dönken: eine Kindheit auf dem Lande, Heinrich Drinkuth, Books on Demand GmbH 2004