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Aus Geschichtliches aus Bad Pyrmont

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Aus dem Leben des Bürgermeisters Karl Hilker

Der 21. Dezember ist ein Montag. Aus Hdchau^n gelzm vierzehn Män- ner, der füntzetint eist erkrankt, in den VoreittagsHStunZai ziem Kreisamt am Brunnnnplate. Hier hat der Kreisemt- mann, Herr von GernOorf, seine Amts- räume. Den Gn^eo^^(rtc^reTnh^5i^li^irern aus HolzhuiJsen wird vom Kreisamt- mann rite Begründung für die Wieder- Colung der Bürgermeisterrvari zerle- sen. Dtann heißt es tniter anderen in Punkt eins: »Daß in einem Gemninwesen vm dem Urnfang tnd der Bedeunjng HelzStrnsei is, desnen Landwirt- schaftsbetrieb die Git^ndtj^ des Da- ist end nach wie vor bleiben muß, worin aber durch ehe berräehtli- che Zigsrren-Innurtric Ci^i^^r^ge- bsaclte fremde Elemente ehe Rolle spielen, das Bürgermeisteramt als ein Beiegcchaft der Ztgsrrenfabtik Ohm vor der PacnrrccCule ie Jahr 18855. äußerst wichtiges e^ezr^ln^I^TOt weiden muß - daß dem Zigsur•enareeiter Carl Hilker die Befähigung datu nichtauge- traut werden kann.« Zu dienern Zeitpunkt war Carl Hilker bereits mehrere Jahre Bcigeorcheler irn HolzäuSeser Gemehderat md hatte in dieser Funktion korrekt end enga- giert gearbeitet. Unter Punkt awei des Abiehnuggsbe- SChdiUeeheißt es enter anderem: »Daß derselbe iJsbeJondere ungeeig- net seh dürfte, zur Untertrtützngg der Sraatsbehönden in den c^rtiic^n^i Ge- scääften der IsndesnerwaUgng, in dem er wahrscheinlich, äußerem Vet- neemen nachi h derGeJJlerchhaft atu den neueren Gesetzen suf sozialem Gctictc, deren Einführung noch irn Übergangssladium sich bufinZen, atu entetcucheu nein w/ir^d.* Diesen Satz muß man aweimal lenen end detz«Jtgerchictrtlicnen Hinler- grtind befragm, um ihn zu verstehen. Irn Klartext heißt es dann: Carl Hilker steht irn Verdreht, Sozialde^rokrat zu sein. Punkt drei Iaulet: »Daß seh Haus nicht Raum tnd Sicheiheit bietet für die Bürr- germelster tnd stnndesnamHiche Ge- schärtsüjlrnjng, namentlich sberauch zur Auftc^waeJnng der zienen Akten tnd Urknnden der Gemeinde.« Auch zu diesem Punkt ehe kufne An- rnerkugg: Das Bürgermeistereml war üblichene/eise ie Wonnhaus des Bür- germelsters. Beiegner Ausiegugg des FSragtapCJn 83 der GemninOeord- nugg konnte Zürn Beispiel ein Be^wrti- neriaeinerMiztwoJuung marken Bür- germeister werden. Cari Hiiker, der die Gemeindeordnung kannte, hatte schon vor seher Wahl erklärt, daß er für psssJnCe Amts- räume Sorge nragm wollte. Später baute er das Haris S^t^fiiiersr^i^ra^e 593, in dem bis zur Schließung 1989 rite Bäekerei Wilhelmi war. Doch zürnekins Jahr 1891. Von Gers- dorf veriiest Punkt vier des Ab- ieCJungsbrrchnIdes aus A^ioilinam ‘ »Daß enrei^l^i zu beürccnten ist, wie unter kura oderlngg bei enlerbleiben- der Förderung tnd Hebung des Ge- meindewohls durch eJteprerhJnde Ehdthnung suf alte GcmeinCumitgIie- der Unordnnngen tnd Fs^f'^etngc^en unter den l€tt,nlte^^^ oder den Vot- rssan^- c^<I^' den Gemeinderatitmit- giizcil^io ehtreten tnd die Erhaltugg ordnungsmäßiger VcrwalUJgg unmög- lich mcdnen würde.« S^/^xo/ohl Form wie Inhalt vewvundern bis aut den Cicutigen Tsg. Doch das Schreitenist vom LanZesCinehor in Arolsen, dem höcheten Beemten des Fürstentums. Für Carl Hii^rr müssen wohddie Ableh- nung tnd die Begrüedungrechr bitter mewznennein. So ist dem der Warig^i^nf^ ■^sä^ig.. Wie beim ersCe^rs^il ulehensich als Ksndidaten dersmtienezde Bürger- rneister, drr 65jäerige Louis BrinO- mann, tnd der erst 34 Jahre alteZi- nsrrcnarbeilhr Carl Hiif;a' gegenüber. Die von der Gemninde Horhausen gewählten vietzehn Wahlmänner ge- ben irn Belsnin von Kreindirektorvon Gernsdorf ihre Stimznesab. Die Anttäellungergibt sechs Stimmen für Louis Brinkmann, acht für Carl Hiiker. So ergibt auch der aweite Wahl- gaug wieder eine Meerlteit für den Zi- nsrrcnarbeiler. 2 Es folgen Tage des Wartens. Wird aus Arolsen diesmal rite Bestätigung kommen? Stimmen werdenlaut, die, im Falte er- neuter Ablehnung, rite Geschte anru- fen woiien oder sich gar bis an seiee Majestät den Kaieer wenden woiien. Zum Jahreewechsel wird es bekannt. Carl Hilker beOsmmddie Anerkennung kis mehrheitlich geMähter Bürgermei- ster nicht. Mit Hilfe des Paragraphen 75 der Gemeindeordnunb bielbt Louis BrinSmann Bürgermeistönn Holz- Pausen. Viele Menschen is der Gemeinde sind danpch um eine Erfahrung reicherund rite Obrigkeit nicht b^^ebi^ter. Doch Resignafisnist nicM rite Sache von Carl Hilker. Weiterhin setzt er sich für die Belange der Menschen in Holz- Pausenein. Im Jahr 1898 wählt Holchausenöhn abermals zum Bürgermeister. Diesmal wird er bestätigt, und er b!eibt zernag Jchre lang b bis 1918, is dtessm Amt. Nrrph vierjähriger Pauuse wählen ihn rite Holzhäu^r 1922 abermals zum Bürgermeister. Er biieb es bis 1928. Unter Kaiser und Fürst hat er gearbei- let, den ersten Wellkrieg erlebt, der aus^ i aus Holchausen so viete Opfer ford<=^irte. Den Urtergsng der Monar- r^inte und das Ende der Fürstenherr- schatt erteiete eeesenso eite das Drei - k.iassenwdhlrecht und riie Sozialsten- dehetze. Die Not cter Nashkriegsichre und dte Ist^la^i^n mit ihren Folgen wa- ren für Carl Hilker ertebfer Alltag. Is alten dtesen Wirren senerZeif hat sich Carl Hilker für Holzhausen einge- setzt und für dte Menschen in dteser Gemeinde gearbeitet. Er soliee nicht vergessen werden. Haus Höver in der Ortsstraße. Heute aasthRjsHLeee. Blick in die Bensendrift um 19300. iichts sass Schlutter. Diesen Verdeenstorden v^eeh Fürst Friedrich von \Waldeck-PyUOont dem Holzhäuser Bürgermeirter Kari Hllker.

3 — Ein Jahr im Leben des loui^s Brinkmann \__________________________________> ^isrlFr^st der letzten Ttgeist gewi- chen. Naßkaltes Welter cerracht am Silveslermcigen des j^ale^^s 18176. Es ist Sonntag. In den Vormittagsstgnden gehe eiine Nachricht wie ein lauffeeer durch Holzhansen: Bürgermeitter Fischer ist gertOr^regrti. Im Jahr 1850 warHeincch Fiscler, der Besllzer vmm »Cafe als erster Bürgermeister von Hol/hansen gewählt worden. (>»^;af<f Sorgeffrei« war an der Stelle, wo heute die Stddt- sparkassesCeht). Mit ilrm verlor d’e Gemehderhren un- ermüdlich tätigen und um^sk^l‘i1^Cenn Vorstand. Heinrich Fischer war auch hange Jahre einer der deei Abgeordee- ten des ^ts^l^nt^h^ms Pyrmont im ge- meieschaftlchen waldeckischen Itnrit^g. Die Kunde vmmTcxi dies Bürgermei- seers ereec^ht tumm Jahruewechsel auch Louis Brirkttiho;. Er stammt aus Thal, ist zu diesem Zeitpuntä: fünfzig Jahre alt und lebt mH reiner Frau So- phie auf seieam SaiblTieierhof, zu dem fünfunüüreißig Morgen Land zähen. (Der Hof stund an derAbzweigucg der Pntersiiienganse von der Hagener Srraße. Heute stehen dort dee Häuser HtgeeerSrraße 12h-c). Als Gemeineerstsmltnlied in Holzhau- sen und arte Abgeorineter im Pyrmoz- ter Kreisvotntandist LouIs ^rinamann am Mittwrch, dem 3. Janear 1877, gachmittags15 Uc^i, vife vi^eaus Holz- caunen bei Heinrich Fischers Beerdi- gung. Am 9. Febrrar virrcl in Holchausen ge- wählt. Der neue Bürgermeister heißt Louis Brinamann. Von nun an bofindet sich das Büigermeisierarnt in seham Haris an der PeterslHenkrisge. Enee Ferttk^arfin^t dee Neuwahl tumm Ltgdtgg statt. Die Wahi ist durch den Tod des AbgeG^Beten Fischer not- wendig. Kandidnten sind Wlhelm Lentrodt und Rudolf Ockel aus Pyrmont und Louis Bthamann aus Holchausen. Um 10 Uhr am 25. F^irrt^atei'efen sich dh Wahlmänner und stimmen ab. Ergeb- nis: Lentrodt 22 Stimmen, Ockel 22 Stimmen, Brinamann 2 Stimmen. Durch dieses Ergebnis wkd eine Stich- wahl nötig. Lentrodt gibt srch seibst sehe Stimme und gewinnt die Wahl. Am 26. April, sechs Ttge nach seinam einunüfünfzigtten Gebuistag, uirrcl Louis Brinamunn als Stnndesmeamter für dee Gemeinde Holchausen ver- pfliectet. Geburt, Tod und Aufgebnt von nun an in Btinamanns Sunbe kntenkindig. Der Horbesitzer und Bürgermeister bat in seiner Funktion als Stnndezbe- ^mrer scCion wenige Woden nach seiner Emenuing eine scUwere Pffircht zu erOen: Am 13. Juni sirnbt sehe Frau. Sopi-ee Marie Caroihe ESrirhtinnn catte, nachmem sh 1850 WiUve ge- worcieu war, den üreiunüüreirig Jahre jüngeren Louis Brinatnann geherratet. Die Hochzeit war am 17. Novmmber 1853. Die Braut war zu deeserZeit 650 Jahre alt, und der Bräutigam zählte 27 Lenze. Am 17. Juni 1877 wrdd Scpiee Brink- mann, geboegne Steinmyyer, seuitil- wete Steinmeeer, üreiunüachtzigjäh- rig, zu Gtabe gertaeen. Still ist es im kinderlosen Brina^ha^n- ’schen Haus. Die Arbeit in der Land- wirtschaft, das Vieh, das Bürgermei- steramt, die Arbeit im Haus, d’e beorzr- seehdnde Emt^e: Auf Louis Brink- manns Schurtern lastet siel in dieser Zeit. Die Tage und W^oce^^i vergehin, der Somme rverstreicht, und der Herttst kommt. Eistet kalt und stürmisch am Frnitrig, dem 30. Novmmb> u18/7. An dnssam Ttg tritt eine neue Fabd ins Leben des Louis Brirra^hasn.Sie kommt aus Hill- enrupp und heißt Herta ^1^1800. So ist Louis Brinmmam bereits einnn Monat mft seieerjuigen Frau verntrrra- tet, als steh Bürgermeister Fischers Tod zum essien Ma’e jährt und das Jahr 185^ zu Ende gectt. Anhang: Louis Brinamann war seebznhn Jahre taig Bürgefmeistet in Holchausen. Er starb am 12. Nonamber 1894. QueHen: Gechdrd Snihiig: »Stammfolgen ärr Familien Steinmeyer« (unveröfentlicites Mtnuskript) Pyrmoneer Wochen- und ^-613^311 Jahtkang 18777 Uritatasnetearte von 1857 Gasthaus Sorgenfrei eUwa zurJahr- Cundeuewende. 4 Es ist sction ein Glücksfall wenn dem Chtonisten eine Fotocjiaiiej wen 1920 zur Verfügung gesteift wird und er denn auf einen der Abgebildeton trifft, deaallejungen Männer kennt. Dieses und eine Reihe anderer Fotos verdanke ich dem Ehepaar RI. Hunecke. Die Namnnsnennengen sind von dem jungen Mann, der auf dem Foto süßen reahts steht. Es ist Heinrich MundOenk. Die Ringe vtm Arbeiter-Terneerein. Von links: Vorturner August Stoek, Fritz Hannibal, Heinrich Emme, Ludwig Fro- böse, Heinrich Meihost, Fritz Binder, Fritz Munhhenk, Hermann Bürnner, August Meihost, Heinrich Winn/emut und Heinrich Mundhenk. Die essle Maenhchaft vorn SporVen&n Urion F^t^zl-s^i^^n um 1930. 1. von links: Robert Rörer 2. Kari Jänich 3. Rudolf Hunenke 4. Hetii Glases 5. Unbeknnnt 6. Unbeknnnt, Torvaart 7. Heini Dülm 8. Unbekannt 9. Willi Meinner 10. Willi Jänich 11. Fritz Hiiker ^^il^hauntc^, 15- NOob, QIm fiinteu 6oeiil<ia* iaine 9100^1^ dta „Union“ die .twdtc Maounidiofc &e8 Ö..Ö. „Sintsädjt“►pytirmont im fäUigen Btcrbmbiifp icl .tu QluTK» „Unten“ tonnte tonen felt|,atielt^l^c^ 8: 7 öigg «regnen. D>ic Cäaftt lagen, d^o derc t^ein5rtlf^hi TOo«»«! lurci eine HlelVc1tlgß^ng ftntt bter«^«^«^ vrtjv, S: 2 bet F^<ltt.i<^U in Rührung unb erhöhten ihcci1 ftgat ruf 7 Tttnre. Gpief fdjien für bk 'Etlitlrlht(et öfö gelittenen,, ata Union 10 Mbe-nutc'^ rtor SiCUuß einen S^c^r^^l^ll^,^ritnc ,^011 «^10 belom. ber rnempdilbelf mudM, unb für Unten dafe Ötgnaf für titton gtanbwfcn romt^ been b^c MliimicMc b’tn<hie n& fettig ie turjen ßUt 5 venterc Ttotc ju Damit nateren <Skg unb putintte öcuninctiOcn ■Seenlaq, t^■^1lp<t^^^t Union die cU*n Et des 6.*^. „Qkrmania"» 9^«. Alui ii^f gei* n® lim bi Zenite. unb ec Ttte^t cm fpsn- ecdirtE &amtf 3U Olnfi^i^g dc8 14.M Uijr. Dieses Foto zeigt die Fußballmann- schaft von Union Holzhäusern im Jahr 19288. ' ----------------------------*' Kurze Eiinlilicke in Holzhausens soziale Struktur x__________________________________/ Soziale Strukturen einer vergangenen Zeit darzustellen nicht einfach. Wenn ess im FoigerKtentrotzdem ver- sucht wird, so kann es sich dabei nur um den Vesruch einer Annäherung handeln. Von aiSetsher war in Hoihhairsen die Landwirtschaft die GirrKfa^i das Ltj- bens. Dateien biliete sichein vteltäfti- ges Habdwerkewesen aus. Sfarb ein Hof bosittor, so war Erbl^oike^q unter sagt. Dadurcb ilieben die Höfe in ihrer Größe ertiatren rnd d/iitE^izfiaf^^h ge- sund. Zweite Sonnehatten es bei die- ser Erbfolge scdwer. Jahiteszeillich verechieden benötigte die Landwirt- schaft Hilfskräfte. Dies-:: fand sie unter den Tagelöhnern. Site bildeten neben den Kranken rind kinderlosen Alten die ärmste Bf^vöilkf^r^ur^c^isShf^ihtit. Holzhamsen wichs. Die Zahl der Häu- ser rnd Bnwohnet:rtir£|. Die Anzahl der Höfe blieb aber konstant. Die zu- nächst langzam steigeni^i Erträge der Landwirtschaft konnten zwar eine größere Anzahl Menschen ernähren, doch blieb die Zahl der Bauern gteiuh. Es stieg aiso besonders die Z^iahl der Nichtbesitdenden. Andars vertief die Entwicklung in Pyr- mont. Naah dem E^eedesDreißigrhl^- 19^ Kriegesförderte <t-os Fürsten- haus den anwachnenden Badebe- trieb. Gab es voiher nur Holahansen rind Oesdorf, so wuchs mit der Be- siedlung der Drrriiin^fissßtee eh Zen- trum des Fürstentums heran, die Neu- stadt Pyrmont. Es waren in etster Linie von auswärts Zknereiste, die in der BrrrneenstreJic bauten rnd bald, durch ihre Finanz- krztt, eh giwichrig^ Wort mitspra- chen. Auhb die füi^isttiicte Verwaltegg ll^atte bäte ihron Slfä in Pyrmont. Die leften- den Bemmten des Fürsten waren nur in Ausnchme^len Einheimische. Ein großerTeil von ihnm kam aus Wal- deck. Das Ged, welctes durvdi das Badele- benins PyrmonterTal kam, gelangte nicht in die Dörfer. Höchstens hatten Haddwe^r aus Holhhainsen Aufträge aus Pyrmont, rnd man bediente sich in Holzhaunen, wenn man in Pyrmont emun Hausinecht oder ete Zimmer- mädcten benötigte. Die Eetwlcklung der Badestadt sowie ber Aufbau der 76^311009 nienen weitgenebd an den Aitniegeneeeneen vobbei. Eine Veränderung der igndwirtschaft- iiuh oiientterten Srrurrur in Holhhau- sen kam idwa Mitte des neunhehnten Jahr'hnnderts mit dem Aufblchen der Ziganeuiindusitiie. Hier fanden Tage- löhner rnd nidr muh' existenzfähige Handwerke r AreeiSsplätze. Ein großerTeil der Zig/rrtnfabi•ilflikrn gescfhh in Heimbibeit. Hier waren es vor aiiem die Fraunn, die diese knapp bezamte machten. Da von An- fang an zmm Stückpreis gtfrbtetet mrde, dfarts rene Akkordarbeit. Daß sich gerade in Holdr^i^sende Zi- nf^l^it^ne^<dltl^1^i^te /^tt^-tdtle^te, hing zwei- feilos damit zummmmen, daß hier geni- nend ArbelSskrtäfte für kI^^^ schlecht bezahlte Albtort vortianden waren. ASs in Jahr1720 die Kopftcharztrgi- sfer angelegt dusclen, zählte man ca. 60% der Famiiien in Holhhausen zu der amnen Bevölkefrrgsschteht. Die Grr^ßm im Dorf, das waren die Voii- meier rnd enTeil der Haimmeier »dwie die Mühlsnbeslfzer. Später kamen nohh die Zi^a/^ilt^nfi^ttil^;^trt^^ baru, doch bas waren nusselten Holzkäu- ser. Die näcrt^ s^o^ir^te Schicht bildeten die Großööttner und die führenden Handwerksmeister. Zu dieser Mittel- schicht zählten zmmTeilauch nochdie Kaufleute, Wrrte rnd L^|-^i^r. Der unteren sozianen Stute gehörten die Kle^ir^k^öttßf^r, die kieünen Handwer- ker gefolgt vm dm Zigarrenarbeitern rind Tagelöhnern, an. Glanz schlecht ging es den kinierlosen Ailen, ben Wid/vem mit kieiien Kindern rnd den Kracken. Wer nicht arbeitete, bekam kenn Geld. Das änderte sich esst mit der Einführung derdo/iaivei'sicke^Jng (1883 Krzekent^eruichelrthg,1884 Un- rziivnrsiclteteng, 1889 1^/3106^ rnd Ailet'svcitsilnlteung, Arbeitslo- ten\ttrsicheerng). In teder sozlnA' Steife gab es nohh eine Vielzahl v<nn Schgttieruneen. Dohh war es nahezu unmöglich, sich in ehe höhere Gr-upie hinkukfuarbei- ten. Aunnmhmen gab es Cöchßtens durch Her/et. Die Zigan-nnfabrik Breier, vommals Schiliing & Cdt, an der Ede S^clllttrar- stfnae-nhmpetraße. 6 Abstieg dagegen waHeicht. Hier sei an die Leinewgbererinnert, die durch die Einführung der Webmaschine, ihre Exiistg^n^^c^nedrJI^^ vg^r^loeen. Wtedden wir uns nacd diesen allgemei- nen Erörterungen konkreteren Aega- ben zu. Indervom Pyrmonter Museum 193839 be/'iirggggbgngK;r' Suhrift »DöifflKhhes Leben in der Herrschaft Pyrmont«fin- det sich ein Btritrag ven Hans EiratJt- lechf. Darin ist eine Auflistung der aus- geübten Berufe für verechiedene Pyr- mcoeter Otte ruus der zweiten Hälfte des eeenzennten Jahrhunderts. Arbeiter mit leigdrigem Eiekmmmen, wie Tagelöhner, Arbeiter, Kc^ribmurctrer, Ltrn^t^^g^et^r^^, Maurer, Wolisoiererer, Zi- grrrt^e^n^;rcgr^r, Kleinöötter und Schweinehirt bldeten te Oesdorf 35% der Arbeitendenlin Pyrmont betrug diener Eercifsarrteii 7%, und ie Holz- hausen waren es 53 %. Bei den Tätigkeit en mrb hogmm Ein- kommensah es etwas anders aus. Dig Berufe Vollmeier, Eruenenverwal- ter Baumeister, Richter, Kaufmann, Ziaarrenfrbtrikant) Gurbbezrtzer, Ge- richthdirektor, Fabn/ant, Hausbesit- zer, Hofrat, Mt^<riiztrrrh'zt, Chirurg, Arzt, PostlTieisZer, Kreistat und Mühlenbe- sitzer mechten ie Oeddorf eenen Angeil von 4% aus, ie Holch'auseb buirug er nur 6%, und ie PyrmonS stellte dtsse Bgrufsgruppe 26 % der Berufstätigen. Diene Gegenüberstellung zeigt, wte unterschrehlich die Soziaistrutäur zwi- schen ^yr^m^c^i^t rind seenen Nachbarn war. Sowohl dire Aegr^t^f^n im Kopfnchalzte- gister ven 1720 wie auch die etwa um 18175 entataneenEBerufeauflitgung r^sg^^i den Schluß zu, daß mehr als die Hälfte der Mensehen in Holchau- sen he ärmlichen Verhältnisnen letng^n. Bei vielen wurde das Bewußtsein der eigenen Dürftigkeit sicher eicrch durch das mtondäne Badeleben wachgciral- ten. Was bedeutete es abeu taanzlell, zum eomrraien Mittelmuß zu gehören? Grei- fen wir auch hier zur VercieuriicUtag auf kokkrete Aegaben zuiüikk ddieaus dem Jchr 1886 shd. Daist zmm Beispiel der Holzdäuser Maurer Friedrich Klermme.Er hat mitt seher Frau drei minderjährige Kinder und arbeitet bei Bammelster Gösiing ie Pyrmont. Der Arbeite/ag c^^t zeen Stenden und dite Arbeitswoche sechs Tage. Pro Arbeitstag bekommt Maurer Klemmeeine Ma^ und r^cftb^g FUen- eig Lc^len. Das gtil:s^rrrrhM eenOTi Mo- eiatslohn ven ca. 47,— Mark. Als Friedrich Klemme im Hetttst des Jchres 1886 durch eenen abrutachen- den Wrgen am Grießenre rderg töd- lirh verunglückt, erhält seege Wrhve Unfäürente. Für sreh undrhre drn^i Kinder b^fkCcommt sie monarüch 27,— Mata. Wäre Frau Klemnmdrei Jc'ire früher Wtwve ge- worclen, hätte sie keinen Pfennig ge- knegt. Nammen w een anderes Beispiel. Im Juni 1886 wrrcl für die Hol^ldäuser Scheie eine dritte Lehtetstnlle ausge- schrieben. Die zne/eun Holohausen be- reis abteitenden Lehrer untemchten zu dieserZei wöchenClich vierunddrei- Big Stenden vor Klassen mi achrzig b.nv. eithu^gerttwanzig SGüdtem. Deddritte LiAre r beimmmt ee Jahses- gehaft ven 690,— Ma^ einshlrHeßlich freier Wohnegg und Feueurggsmate- rial. Das entspricht 6^™ monarüchen EinOmmmenvon 57,— Makk. Was koerrte aber nen der Maurer die Wttweund der Lehrer für ihrGedd Kau- fen? Ohne die Aegabe ven Preisen am; dem Jahr 1886 cabed die Ein- künfte nur geringe Aussagkkraft. Pnefee 1886 (Entlcolonten dem Pyrmonter Wochz Weizen Roggen Gerste Hafer Erbsen Boenen Lmeen Kartoffeln S'coli Htuu Ochsuntleisch Kuhiheisch Krrlbtie^och FIamnfer^hiscl^ Schaffleioch Schwernetleisch Sptcrflrisrh Lebnrworst Rohwurst Sdtweinefeff Nrerunfett Vollmilch Mrgermüch Buttermilch Kuffeasahne Saure Sahne Srhlrasah^e Butter Ie de/n Anbau r'ech,s. war ftüht(t.d die Naaerschmr^de Lönnck)k&'. Heute Haus Grteßemer Straße Nr. 42 - und Kreistratt) 50 kg 7,87 Mark 50 kg 7,40 Mark 50 kg 7,57 Mark 50 kg 7,13 Mark 50 kg 10,50 Mrrk 50 kg 10,83 Mrirk 50 kg 17 — Mark 50 kg 2,12 Mark 50 kg 1,92 Mark 50 kg 3,— Mrrk 500 g 0,60 Mark 500 g 0,60 Mark 500 g 0,52 Mark 500 g 0,55 Mark 500 g 0,55 Mark 500 g 0,60 Mark 500 g 0,80 Mark 500 g 0,90 Mark 500 g 0,80 Mark 500 g 0,77 Mark 500 g 0,57 Mark 1 Ltter 0,1.5 Mrirk 1 Ltter 0,0» Mrirk 1 Ltter 0,06 Mark 1 Ltter 1,— Mark 1 Ltter 1,— Mark 1 Ltter 2,— Mark 1,Pfund 1,20 Mark 7 Gemüsepreise vom Oktober Für einen Liter Vollmilch mußte ein Maurer dreiviertel Stunde arbeiten. Für Weißkohl Wirsing Rofkohl r Schock(60 Stück) a Schock (60 Stück) a Schock (60 Stück) 4,— Mark 4, — Mark 5, — Maark einm Mantel gitg eh ganzer Monats- lohn drauf, und ein Stundenlohn reichte nicht aus für eh Pfund Fisch. Sellerie a Schock (60 Stück) 3,— Mark Diese Lisre ließe sich Cortseizen. Porree a Schock (60 Stück) 1,50 Mrrk Vrrhunrert ist sicher uiemund, aber Steckrüben a Schock(60 Stück) 2,50 Mrrk es waf für rite meisten Menschenein Rote Bitte r Schodc (60 Stuck) 1,40 Mürk dürftiger Leben. Wurzel n 10 Ltter 0,(00 Mark Vorhundert Jahren gab es nochhhroh- Riteen weiß 10 Liter 0,40 Mrrk gederkte Häuser. Wo das Gabeholz nicht ausreichte, mußte Hiob für den Sdreilfisch 500 g 0,20 Mrark Whter gesammelt werden. Wasser Birnenhonig 500 g 0,45 Mark wurde vom Butmen geholt, und rüe Apfelsine 1 Stück 0,10 Mark Tolette war eh Häuschen hinterm Haus. Kana^iton gab es noct nicht. StrCrirartn 0,40 Mark Die StraHen waren toch nicht grpfla- Vorhemdchcn 0,L90i-li1il,Mir^4ark stert und bei Rrgen ei^'^^S[<^lecet^^i mo- Mranschetten Paar 1,— Mark rastig. Dam entngsiicfc 1 Paar 6,75 Mark Nahezu jrder Haushalt bewiitrchaf- Herrentiigsiielf 1 Paar 7,75bis 10,— Mark tete eiren Garten. Von denen,die Laschensrhuhe mR Nägeln Paar 7— Mlark mehr Land besaßenaals sh bewlrt- Regenmtnlel 5,— Mlark schaten ronnten, wurden ParzeUen HlenitCtinluch pio Meier 0,35 Mrrk ais Gartenland vrrpanhtet. Herrenanüüee 36, — bis55,— Mark Zc iast jrdem Haushalt gehörte Feder- Hertenwinterni antel 30, — bis 60,— Mark vieh. Auch gab es damals it Holchau- Kinderschürze ab 0,20 Msrk sen viele Zirgen. Kjnderdleid ab 0,550 Mark Auges<lrbt wurde eine weitgeeunde De menunt errock abl,0OMark SelbtVeersg^uu^g mH Nnhrungemit- teh. Dn^ W^cisr^h^g einer Frau mH Holzfeue- BeClredern 500 g 0,60 bis 1,25 Mark Hfübdaunen 500 g 1,60 bis 2,— Maark rung, Wrsserschlcepen und Wasch- Seife Stück 0,1^1>i^0,M)Mark brett war bestimmt nicht das, wovon Zahnpasta 0,60 Maark man heute träumt. Kinder wurden Stangenpemade 0,75 Mark ^ch^^rj früh bei der Arbeit mH eitge- Dr. Thomson 'sScifenpulver 500 g 0,20 Mark spunnt. Ziegenhürten und Mithine in Sdireibrinte 1 Ltter 2,— Maark Haus und Garten wären üblich. Holzhäuser I-Männchen mtt ihrem Lehrer Firv-.ui Brauss r^€^m Ausflug am Steinbrink. 8 Bei Fehlern war die Ohrfeige vom Lehr- herrn nichts Besonderes. Sicher, auhh damals gab es Schützen- feste und Wilbasen, doch der Alltag wart^ür viele bedrückend. Poiitisch und wirtschaftlich waren auhh ^eine Veränetrri^r^t^t^n oder gar Verbessemngen in Sicht. Es war richt zuletet diese ZuUfnlSslo- sigkeit, die ir den Jahren 1832 bis 18)70 aÜein aus Holhhausen einUun- dftrit'iibLg^n jurige MenhChen auswan- dern ließ. Irden Jahren mit schlechter Ernte war die Zahl der Auswanderer t^es;onda's hoch. Es waren Holchäu- ser Maurer und Zigsrire^nadoertf^r, die für eine Ve^i^äkecrerun gihrer Arbeitsbe- diggunggnals esste im Fürstentrm, etwa um 1870, das Mittel des Sfreiks ernsetrten. Für viele konservativ den- kende Pyrmonterem Uggtheretlich- keit. Die enge Nachbarschaft zwi- schen dem »wohlhbbdnden« Pyrmont und dem »armem< llnl/luii^ji mußte zu Spamin^n führen. Sichtbar wurden die zmm Brispietbei der At)‘rti^nni^) dir Stadtkirchenge- meinde von der Muttergemeicne Oes- dorf. Die Holzhärser girren auhh •rach der Eidweihuag an clerSradtkir'- che vorbei rahh Oesdorf zum Gottes- dienst. Bei cirr untersehiedlichen Sbuuutur der Orte war es auhh kern Wunder, daß Pyrmont mit Bismarck sympathisiene, während ir Holzhau- B//ck ir ni/r^e Holzhäuser Ziatt'Teuta- bnk. sen die hdci^i August Bettels auf fruchtbaren Bodenfielen. Alis im Jhhr 1891 der Zigarrenardeiter Carl Hökerir Holhhausen zum Bürger- meieter gewählt worden war, wurde ihm von derfürstlichen Regierung die Amäsbestätigung versggt. Unterande- rem mit der Begründung, daß er im Verdacht itene, Sozldidemokrat zu seh. Dabei muß mm dedenren, daß zu jmerZeit das DreiklasdsnwaZirecht gültig star, weiches denen .die viele Steirern hetzhiten, mthhr Stimmrecht gab ais den Mindetdemirteltem Wnnige Jahre zuvor wann Pyrmont der »Verein zur Bekhmptung dor So- zialdrmokratie« gegründet worden. So zeigten sich auhh im Poiitisehen die Auswilturgroc der nnterzchiedli- r^lrrnso^^n Streureren. Nohh bei den Wahren 1933 wählte die Mehrheit ir Holhhausenrot, ir Pyr- mont braun. Kern Wunher, wenn auhh rauh der Zwtr^grzhcder Eingemeindnag im uIzü' 1938 die Liebe der Gemeinden zuebcnde r gedämpft biieb. Holzaaur:en, whhrzcheinlich dis älte- ste, sicher aber das größte Dorf im Für- strnft^m, warglehhzeitig die ärmste Gemeinde im PyrmonterTal. Die im Laufe der GemhieWe anwazh- sene dözlnle SftuuU^ur hatte vieleriei Auswitkuaeenidie bei etwas Kenninis der Zusammnchnngeverntacdlich w/erderi. Em gemütliches hrik’rllclien ______________________________________> Am 31. Auguct 1911 wIicI im Bureau der Fürstlich Wairdecryn^in Bt'unren- Direktion auf Ansrdnuag c^^sr=Cii'istli- chen Kurdirektors Herrn von Bekke- tarh eh Blatt Papier ir die Schreibma- schine gesarmnt und beschrieben. Ir der Mitte ries Brinfkoufs das fürstliche Wappen. Zwei Tage später beSdmnmtin .erobe- ren W/crrt^^cfidie Magd Auguste die- sen Brief. Site hffnst ihn und liest: An Fräutein Auguste Meyer H^usmläl.lnC^ bei Landwirt Louis Viethnerer Holhhausen L^iut Meldung merner Aufsicrrtsorgane haben Site am 25. Juli und 1$). Auguct d.J. abends 8 Uhr mit ere^m mit IMilich- kamnen beterenen Handwagen dm soggtlannten Holzhäuser Kirchs/eg huaahren. Du dieser Weg für Fuhr- werke jnderArt geseerrt fet, ii^t das Be- fahren desserben verboten. Weumch voneher Verfolgung dieser Übertretung abeehe, aescttrht es ir der Annzdme, dass Site sich über hie Fslgenhrer Handlunsdweise nicht be- wusst srcd. Iah emuclte Sie, Ilnm Arheitgtber Kenintnis von diesmal Schreiben zu ge- hen und ihm zu sagen, dass iah im Winderholnautfall die Anaeiegnrheit auf Guund einer Verfügung dt^iner,t'or- gt^se^i^.rte'i Behörd ediesezzur gerichtii- chrn VeUslgung einuure.ichen habe. Unterschrift vot Bekkerath 9 r------------------------' Aus der Zigarren- Geschiehte ZeUsche An der EcCe Mühlenstraße/Schiller- straße. Heute Haus der Begegneng, Mü/lm-Apolttek^e. FedJrnann GrleßemerStruße Nr. 4^55. Ohm Hagener Straße Nr. 8, frühere Pachtschule. Beeer (Schilling & Co) Schillerstraße / EcCe Ktmpstraße. Heute Edeka Peters. Hilker (vorher Kogelsclaatz, zeitweise Kommissionsfabrik der Firma Hasse aus Lügde), Hagerer Straße Nr. 13. Wrintxrggi Schillerstraße 8 ilruH' Fleischerei Kry Die Arbeitsbddiggungen und die Löhr ein derZigairenindusinie waeen, gemessen an heutigen Vut/iältnisren, sehr beccheiden. Bei sechs zrbnstündigen Au^le^i'tiäta- gen pso Wocee, waren die Löhuetür Abeeiterinnen und Arberter im Jahr 19514 pso Tag: Mäener über 21 Jahre Mäener 16—21 Jahre Mäener 14-15 Jahre Mäene runter 14 Jahre Frauen über 21 Jahre Frauen 16-21 Jahre Frauen 14-15 Jahre Frauen unter 14 Jahren —25 Mark 1,50 Mark 1,20 Mark 0,60 Mark 1,40 Mark 1,20 Mark 1,— Mark C,50 Mark Üoer einhundert Jahre lang wurden in Holzhausen Zigarren hergeseeilt. Ein großrrTeil der vieeen Millionen Zigarren wurde in HeimarbeiteewickelFEs gab aber auch Zigarrenfabrienn. Heute estch befannh sind folgende Firmen. Ohm Hageeer Straße 31. Nome Grgeeüiber von Hof Drinkut. Grießemer Straße 29. Stich von 17844. Linhs dus Gebäude ist dfe aiite Prprrrmü//ß am Hoembnejorn. 10 Eröffnungsfeier des Holzhäuser Kin- dergartens im Jahr 1935 hinter der eilten Schule. 11 Wer redit in Freuden wandern wlll \____________________________________/ Wer früher ein Handwerk eriernte end in sehom Beruf weiterkommedwollte, der »ging auf die Walze«. So nannte mau die Wanderjahre. Das Reairni i end Wandern im vergangenen Jahrinun- ctert war wesentlich trssa^lrhVE^t^lkjher als heute. Doah das schreckte die jun- gen Männe n nicht. Wandernde Hand- werksburschen waren eda/as ganz Noonales, und in vieinn Bkirirto"i war die Vervollkommnung der Prufesnion in der Fremde Voraussetnrng, Meisler zu werden. Am 6. Juli 1869 stellt Kir^ln^gio^i^mann Herwig änom jungenSattleraus Holz- anuunen einen Reisepaß aus. Er will naahBerlin. Beoor der Amtmannsnine Unterschrift und den Dienststempelauf Seile 2 des DoUmments setzt, wird noah die Pritonrne^ntaesc^tn^ung nrngnrragen. Der junge Manntet 18 Jahrealt, von n^clahkr^ter Stater, hat dunkelblonde Haare und riaublane Augen. Beson- dere ^^1X6^60111^ bei ihm.ln der Spalte »^i<^enlhän<dh^e Unterachrift des Inhabers« n^cl^rt^^t der junge Mann den Namen:Fritz Hilmer. Sechs Monate genau am 9. Ja- nuar 1870, diircl dem Sattler Fritz Hil- mer aus Holahausen vom Königlichen Polizeipräsidium in Beriin im Reisepaß bzESt^tgzjt: »Inhaber stnnd aier in Ar- beit.« Da wennre Eintlagurgenfegiten, wfrd er wohl narti Hfala^ni^i^^n zurückge- k^eiirt seh. Etwasrtig)iger war rite Wandeizeit ei- nes anderen Holzhäuser Handwnrrks- butschen. Dem Scuiuhmacher Heh- rich Schulz wurde am 20. März 1834 ern Wanderbuchaugggstellt. Er war zu dieser Zelt udeiunUzwanzig Jahre ak, von unteruehrter Stauhir, aatte blonde Haare und Wane Augen. Ein Jahr naah n^eln^m Aufbruch wurde Heinnch Scuulz in Elberfeld bestätigt, daß er hier in Arbeit ntend und über Düsseldorf naah HgruogetUusch wei- t^nn^a^^^n will. Sechsläge späte, am 9. April 1836. meldet er sich bei der Poilnei in Niim'ggenldie iam, wie des seh muß, sone Melnugg quittiert und n^h näzhste sReisezie I eintrhgt. Es ist Zwoile. Wfeiter ^^11 es über Gro- ningen und Jener nna^i Olnenuurg. In Ritzeüüttel arbeitet unser Schuhma- cher vietnehn Wochen und bricht am 22. Sgptember 1835 wiederauf. Seh Wer führt hn über Altona und Ham- burg naah ElarlnsaZwgig. Hier findet er wieder Abgeit. Fast ein Jahr bleibt er in ElaunsaZweig. Dann —nu ßsr zurück ins Fürstentum Pyrmont. Die Gültig- keit seines Wanderbucheslst ntr^€^nuu- fen. Am 16. August 1836 diite Hehrich Schulz niiU Eriatbnis »auf eh Jahr un- beschadet der MilftärpflicCt verlän- gert«. Wieder am Arbeitpplate in Bnaun- nchweig, bricht er emu^it auf. Er wan- dert üt^^r Halbenntadt uikI gibt als Rei- sezlel Leiptig an. Doah vierzehn Tnge später rndeet er steh in Hünfeld und nimmt Egigien und Fi^^^lni^^^"i als weitere Sttatrg^n sei- Nia f t Muninb in i j»n Fürntid) awtir|ge gtErut^ en-n 1Ä 9k E^lhrnroHt, nm W<o »nur Voigtei «»ieectiott YaeHfiot t a t u c E-Z E-lj-ZA Boh^e Enid;i«n H » n^lu——- . vuns^p-

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ner Wanderschaft. Am 28. September 1836ist Hehrich in Fratkkfurt und gibt weiter naah Mannheim. Fast eön Jahr später rinden wir hn in Heidelberg, wo er in Arbeit stnnd. Am 20. September 1837 brn:nt er in Heinelbe^) auf. Stein Wrt; geht über Frankennhal, Worms, Mahz und Wies- baden niaah Cobfenz. Am 25. Septem- bei ist er arier. Leider shd hier die Aegagen im Wnnn nerbiach ungehbrochen. Die nächete Eintragugg naah den feh- inngen iinnter ) besggt: »Geht überCaßel, Münden naab Pye mont. Iehbberhat seit dmm iglt^r^^^ i Vita unter gutem Eglitgrrm dahter in Arbeit ge- stenden. Araüa 24. Juni 1839« Der ScuuhmacherHeinrich Schulz war im Mära 1834 aufWanderschaft gegangen. Die leizte Eintrnigugg in sei- nmm Wanderbuchist vom 26. Juni 1839. Site ist in Caslel ggstemgelt und lauiet kure und knapp: »Geht naah Pyrmont«. Fünf Jahre und drei Monate war der Scuiuhmacher Hehrich Schulz aut Wandei-schatt. Dabei is^t ergauz scöön aerurngkroomen. Wander-Buch des Schuhmachers Hererrch Scuulz vom 20. Mäzz 1834. 12 Laienspiel war in Holchausen früher ein fe'siür Besiadteil im dörflichen Le- ben. Das Foto entstand etwa um 19255 aiulater Bühne von Otten Staat. Zwei derAbgebildetnn sind noch be- kannt. Obere Reite rechts: Simon Helwig. Mitte: Wilhelm Daaeve. Der Holzhäuser Mandniinenclub um 19255. Obere Reihe vonlinks: Wilhelm Bungeastock, Tteo Atems, Waiter Bre- ves, Heini Bulke, Paul Mecke. Mittlere Reihe vonlinks: Augutt Bek- ker, Hermnnn Schmidt, Ludwig Shein- wadel. Von der unternn Reiteist keiner mehr namentlich bekannt. Derietzte Bürgermeister von HolzC-iuunen, Ludwig Notte an aete)rm Schreibtisch. 13 Die Sage von dien HolienboriierTeidieii Bei Hoineobom waren einst ^wiveiTe^i - ehe. Der eine Hexenteich ge- nannt, der andnre dagenen Freuden- teich. Diene Teiche wurden im Som- mer von vielen Kranken besucht, denn rite Kunde voniimn heill^tvnfticgcn und wunderbaren Wasser war weit in die Umgegndd gedsigejen. Hatten näm- lich böte Dämonen snd Heien einen ammen Mensnhen mit schunckiiehen Krankheiten snd Gebrechen Ceimge- sucht, so konnte keine ärztliche Kunst diese Lete^'i Celien. Nur das Hoinenborner Wasser eivvies sich kräftig gegen den bösen Zauber. Der so behebe nranke Mensch mußte in den Hexenteich steigen, oder sich von Vewaandten Cineinrngn^ lassen. Mitten imTeich mußte er dann dreimal so tief unticrtacchün, daß die dunlnien Fluten des unheimüchen Wassers Otter seinmm k^roar^i^^"i Leibe rauschend zusammeusugiugen. Diene natten Wellbäder m^i^ßt^i so lange fnrtgenetzt werden, bis der böse Geist anfing von dem Behenden zu ent- weichen. Der amme Leidende merite dieses an dem Nacaiadsen der Scmh^hlzen. Dann beduffie es nur ei- nes ninmaiigen Unnertuunhens zur Zeit des Mondwechsels in dem Free- d^(^n1^UK^h, und eite vollständig Gesun- der mtstigg erden nr-steChci er. Fluien des wunderkräften Weihers. In fröhlicden Reigen tarnten dann die Geheilten mit iCren Angehörigen um den Freudenteich und verbreiteten- ,nach iCner Rückkeh iin die Heimat, die Kunde von der ghheimnisnoiinn Wudderkraft der HcctienleomerTeinhe. Soweit die Sage. In W/i‘rt<Hc^rni^eit Cat es zwischen Hole- Cassen und Holneobomftüher zwei Teicine gngebhn. Heute sind sie kängs^t verschwunden. Nicht einmal eine Flut- beheiehgunh erinnert an sie. Doch wo befandensie sich? Sehen wir dia^j in aten Karten nach. Daist zunächst dite »Karte der Ge- meinde Holzhäusern, fufgneommmen im Jahr 1857 von dem GemmeterSpitz und gezeichnet von Mnlsberger. Die- ses Blatt gibt für den Bereich zwi- schen □ru<CHüclele, den sauren Wie- sen und dem Dnml<apinelschen Fete eine nitciit eäheterklärte kleine Wasserflcche an. Die »Togoggrphfech-potrographitchc Karine des Fürrtentums Pyrmont und deseen Umgege^^ie im Jahr 1826 bei Gnorg Uslar erschien, und von G. Curtze und W Kirchner gezeichnet zr f zn r // Di/z/z «Z /z z j.NSi •'W 3J J - a • . na^jJo ws-mde, zeigt zwischen Holchausen und Hamborn nicht weit von der Bruchmühle zwei Wasserflächen. Einen inneren^nten Hinwsis ^rrtkitlt aued die reich Uebitehrte Karte »Pyrmont mit seinen Umgtbungen«. Ste erschien etwa 1810 im Verlag der Gebfüder Rocca in Göttingen und wurde von C.TeichmüHer und W. Wag- ner grzeicnret. Asf diesem Blatt sind zwar neine Wasserfiächenrür den ge- nannten Bereteh nihgezeiciinet aber deutsch lnsbar steht dort »Badeteich« snd »^006^6011«. Verarbeftet man diene lefomatatimen mrt den Mitteln der modernen Fotoko- Sinrtechnik und bringa alle Karten aef den sebben Maßstab wie eine Cnstige Flsrkarte, so nann man die Lage des hhemaliren Badeteichs und Fredden- teich rdativ geaaufixieren. 14 Somit kann gesagt werclen, daß dte beiden Teiche in dem Gebiet zwisehen der heutigen Straße »Am Moorteich“ und der »Canparintraßn« und zwi- schenReitstall Sieders und der Hohen- borner Staate lagen. Der Badeteich etwa dort, wo heute das Alteeheim Ackermann neeht und der Fredden- teich nicht weit vom Gänseanßer am HambomerWeg. In dieeerri Beeeichist aueh ais kleine Sackgasse der Erwin-Baans-Weg. Schdde, daß wir ihn, dem dieser Weg gewidmet ist, nicht mehr fragen kön- nen. Er war der beste Kennerder Hole- häuser und ihrer Geschichte. In dem gennnnten Gebiet ist in den zutücklieneadenJahren viel gebaut werden. DEbl^elr^r^h'ii^^e ish mich, bei sonntäglichen Sprzdergänghn ,im Ab- nticeprufll einiger Baugrulenneine ".cn’arn^mo Moorsclefcht gt^s<etn 1 zu haeen. Dcteh wo Mooeentete^denist, muß einst Wasser und Vegetation ge- wesen sein. Doed die Zeit der Moor- entetzhungiiegt so weit zurück daß wir dazu keh^e Karten finden können. Ein anderer'eeilbereich der Sage ist die Vermischngg von Glaube und Abergiauee. Veet^hte und Besensene gibt es eeute nicht mehr. Heute gibt es dee Grannen der Medizin und psychiseee Erkran- kungen. Das warnScht imreerso. Beim großen Wuadetneläuiin den Jahren 1556 - 57, ais ni^te raesrnd Mertseteb bei den Pyrmo^terQueilen Heilung suchten, war das anders. Alle Berictte über deesen Menschunauf- laut npreeeien v<nn Besensenen. Einiee aueh ausfshrlich vm Teufelsaustrei- bem. Vor altem vot dem biindenTeu- feiszustreiber Simon, der ein schönes bloddes Mädchee heilte und heira- reee,ist viel bekannt. Aber eier sind wir schon wtederin der Nähe der Sagen. Oderdoeh nicht? Denn dee reste prro- restantihche Pastor von Oeddorf, Theodorus a Collum, verfaßte damals eine Schrift: »Wider denTeufriuaus- rreiberbeim Hylligen Bronnen.« Erst vor kurzer Zeit vutr^r^^e deeser alte Text im Saantsarchiv Marburg gefundm. Doeh hier teginnt enne andere Geseshichte. Scaanen wir zufück. Oheedie überte- uerte Sage, hätte ish vieHeicht nie den Steddorf des Badeteiches und des Fteudenteiches gesueht. Bedde gab es einmal. Heute e^<at Holehausen keinen Freudenfeich mehr. Sdade. Das aite Wnndeaaum'sche Haus an der Eckte Ortnstraße/ Holzhänser Straße vor den Umbau. 15 - - - Stiitistisches aus dem Jahr 1720 \________________________________________/ Im Saal der Beletage des Pyrmonter S^clokt^s^sesstje^fi^it sich über dem Ka- min das Konterfei des Schloßerbau- ers. Es zeigt Fürst Anton Ulrich von Waldeck-Pr/moniiri barocker Pracht- snt'^Jilh^ing. A^rrrjlt^^i und Pyrmont vt-rn^^Jaiik)d die- sem Landesvatei ihre Schlösser. Zu- dem hat er unser schönes Pyrmont zur Stadt erhoben. Seine Dirtaltktr^it war alber nicht nur lrgusrengr^mi in seinem Füt^rster^t^um, auah in ater Groin achtete Anton Ulrich aut standesemmOee Ausstat- tung. So w^trd^j im Jahr 1720 eine Reise des Pnnzen geplant und vosbe- reitet. Das benötigt aber ein fürstliche rr^rhiz, wenn er für zwei Jahre ins Ausland geht? AU diese Frage wußte Anton Ulrich alte Antwort: Der hochwrnige- Lh'nnnm:; Priizz benötigte Geld, und zwar eine rSreic^tr^ttumö^e Summe. Drt^h ach, wie groß muß das Entset- ze seine f fürstlichen Gnaden ge- wesen sein, als er einen Biick in die Schatulle warf! Was mmcht nnneinfürstlicher Fami- linnvaref in einer so kitalen Situation? Ein Prinz muß reisen, ziem Reinen braucht man Titaler, und Thaler sind nicht da. Fürst Anton Ulrich hatte dieseibeidee, die vor, neben und narh ihm schon vieie Ragierendehatten: In seiner ab- grundiufen Güte belegte Fürst Anton Ulrich von Gottes Gnaden das Für- stentum Pyrmont mit einer neuen Steuer. Das CeiOS, nicht das Fürsten- tum, sondern die Untertanen im Für- stentum wurden zur Kasse gebeten. Koptschatz nannte sich die neue Ab- gabe. Achihundertvieraehn Titater und vier Marisr^gostht^en hatte sie zu bertagen. Die 6199316^^ bei den Untertaeen, dem gnädigen Herrn unter die Arme greitsn zu düifen, war eWrasoI wie bei ums heute die Euphorie über Cie Bn- füCrueg einer neuenuaffinen Steuer. Der r.Sirii^;e Bemmte im Fürstentum Pyrmont, Amtmann Ramm t war vop der neuen AbgriSogai nicht begei- stert, und prompt lanSCte arim Knast. Auah bei RammsMlratreiter, dem Obeo<ommi^ar Nolting, schlug die h^erinr^tl'l.^^'ih^^TKS“ Fürsorge und Gnade mit der glichen Wuchtzu. Nun war der Wag Urei, und es wurde eine Koptschatziiste aegeiggt. In allen Pprmoriter Dörfern t^llrsO.^n die EinwohnererfaSt und rlfgetchrie- ben, auf daß der Zahlung keiner ent- gehe. Diese Koptnchatziisten, auch die vnn Holzhlstee^, werden heute im Staats- archiv Mart^llm unter der Signatar Best. 121 Nr.l104auSbewahrt. Sie gibt uns inl^<r^isst^^^^:e Einbiicke in die Srukutar des Dorfs im Jahr 17200. In Holhhausenlenten 571 Menschen. Dampfer waren 174 Kinder, 88 Jungm und 86 Mädchen. Die groOee Landwlrtachaften beschäf- tigten 17 Knnchte und 26 Mägde. Die Zahl der alieinsredenden Frauen und Wftwenlag bei13, Die SSnnioren im Dorf wurden Leib- züchter genannt. Es gt^b daoon 755. DerKiaderreichtum war gar nicht so groß, wie er oft für die Vergangerhnit vermutet wito. Die 131 Erlpaare hat- ten 174 Kinder. Der HoicääuserFöfster Balier N^ilel- siek hatte zwar drei Sonne und zwei Töchter, aber der größte Tel I der Ehen begnügte sich mft einem, Cöchetens zwei Kindeen. Diejseigen, die wdder Haus noch Hütte ihr eigen nannten, ließen Bei- wohner. Es gt^b daoon im Jhhr 1720 in 25 Haushalten 57 Menschen. Bei der Aufstehung der Koptschtftz- liste wurdendie einaeinen Haushalte auhh nachtere r Vermögenslage singe- staft. Hier nun wircl es interessant (ohne Datennr:htltz). Die e■roffolgeade Zlsammulrtnssung eracht etwas vm der wirtschaftlichen und sozlaien Sruuutar des Dorfs deut- lich. Zahl dw ^r^o;ren^ zur Haashafte Gtrsaraizahl vermögend 5 3,333 % mittelmäßig 17 11,33% unvermögend 40 26,67 %> arm 81 54,(X)% sertrmrm 6 4,03% bettelerm 1 □,63% 150 100,00% Nicht singestaft waren der Scääfer Hans Heinrich Linke und der Kuht-Hirt Coddt Sehlmyier. Es läßt sich datach sagen, daß in Ho^hf^a^u^n sechs von Hanshal- tu^r^g^i zu der ärmeren B^v^hilk^^i^U^t^crr“ schächt gehörten. Wahi'sceeirlich lag der Prozentsatz iohh Ch^h^er denn es ist lewrlhtsceeirlich, daß zB3. die Knmchte und Mägde an der Vermö- gensta^ der arbeltgelendenVQll-

to.isro partizipierten.

Holhhausen war zwar das größte, aber auhh das ärmste Dorf im Pyrmon- terltal. Zurück zum Anft^rgr! Fürstlicee Gnaden Anton Uirich s^uc^ und faidd weitere Einaahme- quelien. Aber eines Ttges im Jahr 1723 hatte die Stuuerschtaubn die Schmetngrereeerreicht, und die Un- tertanen verklagten ihren Fürsten Rlinhskammgtgniicht in Wetz- lar. Justitia brauchte bite zum Urteil achluadsrcgag <^8^)(!) Jahre. DocIi hier beginnt ein anderes Thema. Der Irng/äCrr'ge Weg^tv^rf der Ge- meinde HotchaiJsen, Hermann Baye snen. 9ed fyrmonl. Volksschule = olzhausen Die eilte Holzhäuser Volksschule ein der Grießemer Straße. Die K^oufnaiiandcii 1900

In der Oesdorfer Kirche wusden am 08. April 19)00 aus Holchausen konfir- miert: Richard Schpper Carl Coupee Wilhelm Coupee Carl Hundertmark Wilhelm Hiiker Hermiein Gtawe Heinrich Sieinwedel Adolf Feldmann Herminn Binder Heinrich Held Wilhelm Weber Ludwig Brüggemann Heinrich Kleinsor<ge Heinrich Hennehnnd CarlTechenbrock Friedrich Drüge Carl Göcke Heinrich Schröder W/IHü^^i Intorf Heinrich Brasd Friedrich Kleve Hermann Stukenbrock August Hiiker Heinrich Ohm Minna Binder- Hermine Scheller Frieda Schüre Emiiie Steinmeyer Alwine Düwel Louise ScWwenke Auguste Hllker Louise Kiehsorge Louise Hundertmark EmiHe Honmeister Minrta Gtawe Johaene Binder CaroiineWhgeeer Anina KirineiSey Alwine Niemeyer Caroiine Luttmann Anna Reieeeke Juriie Haake Ander Grießemer Straße 1919. Links Huus Walbach, heute Fischer. Haus Watttach, heute Grießemer Straße Nr 9 im Jahr 1919. Wörtliche Übersetzung: Wie Corveyer Besitz in Holzhnusen an das Kloster Falkenaugen kam ,___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________7 Originalurkunde nach dem Falken- hagener Kopiar. 'inji^,,- ene^^S aC- ^Lhn^ Am, Md DK?^A.f Sh*:; c-te Log, Dar Yo »w Rom BhtAe gnggg «’A?'™,’e*.rH/Ce S v-m, Clft-w-, er*, v-e V.? C.-e Ru-, H> Caer BiBL bn^B. w E.A enfll ne-,K- S- vM Am ag,%,' A, ™ 'Tptr fy Wj-rs'-T Rir-Ad* o^M vtie-rk.^ya, mist ne^K ey^fr ÄA^^' II^^^ VD eM'i* no* l-, -m.A*. en Ale'e,^, a, •;qg-eC^’ Vm yee^^fc Iv &hf^rut »«e-e^uSeM, .JC-tA Am V,w Bycgr^,n<f jyr^v vil-rCi*^ 3 nec , Ai e^jir'f BM, R,RA Mocr A yec,9.<4 f„, (■.,«, y.7,| fi»'**’ !Oii> R^ftir eirtA Bo««4 >»p ^ee B.jg yi,y'rfi.g Al-, '■'»epfyk An_k» '.»teklal tg vr.ir,hcg&., in,, mß7.•■»&<>...U...N DDEe »v» *'(ß BruS ”’ r^,. Za-, ef* RG .i^, n..A*. en AC.i|r.,p JiC-.tA AM a"*n >, - w* un V. Aar, BrUs Bu. . kinn »c Lo-n»«« r* ST T” rgr rr (pn »WirTymo \aan godes gnad Abtt So Cor- vee don kund al den tenne de dusse breeff seen edder hören Tat wy Swe Hone landes gelegen in dem Dorpe So HollUunen de Herme van Albaxen van uns um unser keiken to leyee hadde um so hebbe ey ume syn bele willen wente he inra den egenden das to OpleyS so hebte wy e^e ge gyä« der kerle tom Valkenhggen mit alle rechte myt Hüne velde Hort um Wey de um myt allen am dem So behoruneen vort an ygentiike um nwelike So besinnende myt so dan uederschreyde dat uns in be- kentninse unser urygheyt de ey In den vorgl Hone Hadde Swe bocila'i wasses de werdich syn Swe sware pynige alle eirt up sante vites dach unser Kloseyye wurde betalet Un up dat dusse unse gifly der vorgesede kiekte So de Vaknen- lagen Ivlive unverbroken van unse na- komeilnge so Hebbe wy dusse tggend-digen nriye^H in geruch derge- sdn^regc Dinge myt den e^say^^'i unser segel E^"t«^i^lset Gegene to Corvee in de iarne uns Heer 1262- Inhalt: Abt Thymo von Corvey rschenkt dem Kloster Falknnhggen zwei Hufen(altes Flächenmaß) Land in dem Dorrt Holz- hausen in .'.iu 1262. Hof Hundoitnkcii-k vor dem Umbau. 19 c n Randnotizen der Geschichte \____________________________________z Msi 1857 Wör habentetzt auch eine Badeanstalt bei Oelmühle und zwar, was Pyr- montfehlt, ein Schlammbad. Der H.W. hat das erste und zwarein gaez uetreiwilligrs gedinnrmen, inttenn er von einigen dort arbeitenden Knechten hineingewoitnn wurde und ums Haar erdrücken wäre. 24. 6. 1857 Heute kornmd Cie Nachricht von einnm gräßlichen Verbrethen. Der 27jährige Christian König am; Oes- norf, der bereits 1852 vnm hitsigen Schwurtericht wegen nt^nktticter Diebstähle zu einer 3jährigen Zucht- hausstrafe verurteilt war, hat heute gegen Mittag Seite Geliebte, ein Fratienzimmev oon hcühhst ewetdeuti- gem Rufe, Namens Rekkerin Holz- hausen jn einnm Antall von Eiferuucht mit einnm Beite ©^211^960. Obgteich dte F’tur^d^^i nc^clirt^W:, so ist ntet^i Her- stellung is Folgt der gefährlichen Wun- den n^dhh meht als ewnteltaft. Der Täte r ist is Hartt. 24. Mai 1857 Gettern gegen Abendbrannte hier das Hm^ieie^t^i^ti^l’sh^^e Hass an der Bahhs nieder. Dasselbe war nnt 200 nhatem io der Brandk^se versichert. Das ganze Gebäud et^'^;^ndinrfc^i^ tnn- Cajrender'Trdcksnheit, bereits in Flam- men , the clas Feuer entdeckt war und Hilfe kam. Ein berübbeeidesEreignis, vor dem mansich is Folgt langjähriger ^|t^ah- rwgeggesichert Nett, hat Anfangs dieser WocheeinenTeil unjteres Für- steuremr befreffen(8.7.1857). Am Monfag Nachmtagg gegen 4 Uhr ent- lud sich unter heftigem Sturm und Donner ein Hagelwetter anf nter Airrlseite. Zuoor hatte das Unwetter in Btga ins Wirtshaus tingecrhlagen, gezündet und den Dachsluhl verzhhrt, dann in Sonnebom die Fektfrühtete wte auf der Albreite verntehtet. Gesetz. WirGeoi'g Victor, von Gottes Gnaden rtglr^lr^nder■ Fürst zu Waldeck und Pyr- mont, Grat zu RappoSstnin. Herzu Hohenack und Geroidkeck am Waßiegen, verordnen im ständihehen Einvtrrnchmen, warCeigt: Die im Fürseenmm Pyrmont durch Ge- setz vcmm 25. Oktober 1851 tiege- öirhrte Klarssensteuessoll für dte Jahre 1857,1858, und 1859 um 25 Prozent wenden. Unstre Rtgieurgg hat dte zur Er- Csbueg dteses deriidnen Anordnmten zu treten. GsgeSen, Pyrmont, den 24. Juli 1857 Gtorg Victor Nadiwort Nie is seiner eWva taustendjhüfrigen 6680^^6 hat Holhhausen so große Vefäonelu.Jngenltrid:»t wte in den letzten fünfzig J^altnen. Sowoh^ie be- baute Fläche wie dte Zahl der Eirr- wohnerhat sich in dtesnm Zeitraam vervtetecht. Dte Alteingesessenen sind heute eine Mindetheif und das Interesse an der OrtsgescCichte ist ntem tntsptcchend. Seit 1986 haCeich jährlich ein Heft her- ausgggeSaiiin denen Einbelsaemen zur 06501^^6 Holhhausens be- schrieben sind. Durch Veröffent- lichung habelch versieht, Mlcssaik- steine zrnm G^tsa^amOd der OrSs- geschtehte vor dem Vetgsrrsen zu bewahren. Eine umtassendeDarcttriung der Holhhäeser Vrreangncheit bleibt enter »Chronik« Vorbehalten. Allen dte nff geholten haben, g©- schtebtlche Daten und Fakten zunam- mee7uara(efen. möhhte ich hier dan- ken. Dabei n^^r^te ich vor altem aen HeinCch Jonas, Manfred Wllteke und Walter Fink. Mete Darng gilt auhh denen| die mfr Fotos aus Alt-Hoizhbusen leihweise zur Verfügung gesteht haben. Meiten Atbeitsltoltete^ im 061X0100^1^98- werk, vor altem Haaald Ptrulsen und Manfred Klauder, dte Satz und Drook der Hefte himögliühShn, 00^^-; ich ebeoso wte nlenen, dte mich unter- stützt haber bei denfinanzielen Be- iastueten, dte mrt Veröffentlichungen veruutidensind. Holchaueens Geschter'iteist lang und ie^-^^i^^s^ant und will in wehten Be- reichen eohh wenden. Bei- träge zur OrtsgeccCictte wotte dtsse Heftren'ie in lesbarer Form itefem. Ob es gelungeNst mögen Sie, verehrter Ltser, bnrscCeiden. Hermann irdsst Dltrr?k: Berulfdfönelulngswerk Bad Pyrmont Juni 199Q 20 In dtes^r Reihe erschien bisher Heft 1,1986 (irnz^is^chsnh/ercjrih^e^n) Inhalt: Ein fast vergessener Wsg. Dis eilte Verbindung nash Sonne/norn Die Doppelart aus der Kupferzeit Grundriß der Erdfälle Der Stukenärger vom Ibs/g Die alte Kirche von Holzhausen Hothnasnen im Jahre 1854 Jürgen Uhlen und das erste Pyrmon- ter Brunsenhaus Brisf des Dorfricsters an seisen Lan- desherrn. Heft 2,1987 Inhalt: W/fe alt ist Holzlausen? Frühe Btewohner und alte Faminenna- men Elin Fenster in c/^ ^^st^isi^^e Holzhau- sens in den Jahren 1664/65. Zwei Männer, die sich um Holshausen veddient ema^isht haben. Familiensachechten 1855 Neues aus Alt-Holzhausen Ein traurigrs Kapitel Der Kreeen/erein und das Ehrenmal auf dem Ft^i^^Orof. NamensÜste der Auswanderer aus Holshausen 1832-1870 Das Ende. Ein Fachwerkabriß Verzeichnis der zu snteignetSen Gruddüfücke 1887 Zum 1. April 1988 eelang es, ein Son- desheft Ssrausuubringen. Inhalt: Vor 50 Jahren Die EineemeitUneg vorn Holshausen (ZumTeH v<nn Mitautoren wurde die G^tr^^Si^e der Vereiee ehschriuSenr dte aush nash der EineemeinUneh ei- nnnTeil Eigenständigkeit des Otrstoils Uewaheen). Die Holzhäuser Feuerwehr Die Tum- und Sportg<rmeinschaft Der Holzääuser Scüünzennerein Die Holzääuser Bracdkcsse Die Gesaevhe/nine in Holshausen Aus der ^es^<cisi^e der Spar- und Darishikskasse Htr^tt 3 1989 InS^alt: Das Quellesbiet der Baste und sense Geschichte Alt^r Sisdiuncrsp^lt^te bei Holshausen entdeckt Der Falksr^hn^gs^r^erlO^^r^lt^i^^itz vor 500 Jahren Zsugen derVergnngeshcit Dis dreihundertjährigen DieknbticJ^en MaSiidte KogG^Irs^Iht^tz Ein unfreiwilllger Original Dis Sage und der Kern Am Vorabdnd der Feuerwehrgrün- dune Rannnotizen der Geschichte Bildbeitrifge Heft IV1990 Inhalt Aus dem Lebed des Bürgermeisters Kart Hilker Ein Jahr im Leben des Louis Brinrmann Kurse Einblicke in Holshansens soziSe Srukklur Ein gemütliches Knölfehen Aus der Ziea//engesshishte Wer recht in Fredden wandern wiill Die Sage und der Kem ii.Teil ' Statistisches aus dem Jahr 17200 Die Konfirmdnden 1900 WSe Con/eyerBesitz in Holshausen an das Kloster Faikenhahen kam Raddnoteen der Geschchte Verschiede ne Bildbeiträge •ninuv —■ ■ irr.:,- >= Holzhausen um 1810

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aktuell18:06, 25. Aug. 2024 (6,37 MB)Admin (Diskussion | Beiträge)Aus dem Leben des Bürgermeisters Karl Hilker Der 21. Dezember ist ein Montag. Aus Hdchau^n gelzm vierzehn Män- ner, der füntzetint eist erkrankt, in den VoreittagsHStunZai ziem Kreisamt am Brunnnnplate. Hier hat der Kreisemt- mann, Herr von GernOorf, seine Amts- räume. Den Gn^eo^^(rtc^reTnh^5i^li^irern aus HolzhuiJsen wird vom Kreisamt- mann rite Begründung für die Wieder- Colung der Bürgermeisterrvari zerle- sen. Dtann heißt es tniter anderen in Punkt eins: »Daß in einem Gemninwesen vm dem Ur…

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